Leserbrief zu Verrat und Intrige, Stern Nr 52
Die Edathy-Katatstrophe war für die SPD tragisch, weil sie für seine Bestellungen, was immer sie rechtlich bedeuten, nicht verantwortlich war, die Veröffentlichung aber auch nur des Verdachts die ganze Partei mit aller Wucht während der Koalititonverhandlungen, oder noch schlimmer: während des Wahlkampfs, getroffen hätte.
Alle Parteien hätten sich deshalb während dieser Situationen ähnlich verhalten wie die SPD, alle hätten Veröffentlichung dieses Verdachts zu verhindern versucht, auch mit illegalen Mitteln.
Trotzdem sollte Herr Oppermann jetzt eine Coaching-Stunde bei Frau Kässmann buchen, denn sein Rücktritt ist jetzt schon unvermeidlich. Grund: Sein menschenverachtender Zynismus, der sich in diesem Satz ausdrückt: "Falls sich Sebastian umbringt, wie positionieren wir uns gegenüber den Medien?" Damit hat er sich auf Dauer für jede Führungsposition disqualifiziert.
Es gibt sicher noch mehr Zyniker wie ihn in der SPD und in den anderen Parteien, genauso wie Sebastian Edathy sicher nicht der einzige Bundestagsabgeordnete mit pädophilen Neigungen ist. Hier gilt, das was für alle Lebensbereiche zutrifft: nur wenn Fehlverhalten bekannt wird, werden Konsequenzen unvermeidlich. Andererseits überleben die derzeitigen Systeme nur, weil sie nach dem System 'russisches Roulette' und nicht gemäß Art. 3 GG funktionieren.
Das gilt, wie Prof. Claus Roxin während meines Jurastudiums immer wieder betonte, auch für unser Strafrechtssystem insgesamt: Es lebt von der Dunkelziffer.
Wahr ist aber auch: die SPD, in die ich 1967 eingetreten und 1977 ausgetreten bin, hat sich seit Willy Brandt bis zur Unkenntlichkeit verändert, dank Schröder, Steinmeier u.v.a..
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Oppermann sollte eine Coaching-Stunde bei Frau Kässmann buchen!
- von Dagmar Schön Rechtsanwältin
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