Alle Syrien-Rückkehrer als Mörder verurteilen?
- von Rechtsanwältin Dagmar Schön
- Zugriffe: 3429
Bei einigen Juristen, die die Karriereleiter hoch klettern, scheint der Sauerstoffmangel erhebliche Schäden zu hinterlassen.
Anders kann kann ich mir die Haltung des Generalbundesanwalts nicht erklären, der alle Syrien-Rückkehrer nicht nur wegen Terrorismus, sondern wegen "wegen Mordes, versuchten Mordes oder Beihilfe zum Mord" anklagen möchte. Das soll maximale Abschreckung bewirken. Sind denn tatsächlich alle Erkenntnisse der Human- und Sozialwissenschaften der letzten 60 Jahre vorbei gegangen?
Ist es nur Dummheit, die sie die Arbeiten anderer Menschen schlichtweg ignorieren lässt, die zur Bekämpfung von Terroranschlägen etwas wirklich Bedeutsames erarbeitet und publiziert haben, wie z. B. den leider verstorbenen Münchner Wissenschaftler Prof. Fredric Vester, der jahrzehntelang Methoden erforscht hat, mit denen man erfolgversprechende Handlungsweisen in komplizierten Systemen entwickeln kann (http://gazette.de/Archiv/Gazette-November2001/Vester.html), oder Arno Gruen, ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Psychologe und Psychoanalytiker, dessen erkenntnisreiche Stimme im letzten Oktober leider verstummt ist, aber glücklicherweise in seinen Büchern weiterlebt.
Ich tendiere inzwischen dazu, diese umfassende Ignoranz vieler 'Verantwortlicher' für die schwerwiegenderen Verbrechen zu halten.
- Hinweis der Redaktion: Dies ist ein ungekürzter, unzensierter Originalleserbrief. Die Bürgerredaktion ist neutral. Verantwortlich für den Inhalt (auch der Kommentare) ist ausschließlich der Autor. Gedruckter Text ist farbig. Bewerten am Ende des Beitrags. INFO zum Autor, auch alle seine weiteren Artikel: klicken Sie bitte oben bei den Schlagwörtern den Namen des Autors. Wenn der Artikel nicht vollständig angezeigt wird (...), klicken Sie bitte auf den Titel.