Versucht man Bilanz von vier Jahren schwarz-gelber Regierung zu ziehen, könnte man verzweifeln. Nahezu keines der im Koalitionsvertrag von 2009 (ein Elaborat, das sich ohnehin im Kleinklein verlor) festgeschriebenen Ziele wurde (wie geplant) umgesetzt; eher im Gegenteil: Reform der Mehrwertsteuer, Abschaffung der „kalten Progression“, Neuordnung der Bankenaufsicht, Umbau der Sicherheitsbehörden, Vorratsdatenspeicherung, Gesundheits-, Pflege-, Rentenreform, u.v.m.

Der Cicero sprach von ‚Rumpelkoalition‘, das Handelsblatt titelte „Merkels Lobbyrepublik“.  „Merkels Märchen von der Superregierung“ schrieb Spiegel online in Reaktion auf deren Aussage von der ‚erfolgreichsten Bundesregierung seit der Wiedervereinigung‘.

Der Umgang des Personals untereinander, ruppig bis vulgär: „Gurkentruppe“, „Wildsau“, „Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen“.

Visionen? Keine.  Energiewende, Eurorettung, Überwachungswahn … Frau Merkel hat das Durchwurschteln zur Regierungsmaxime erhoben; Augen zu und durch. Alternativen: Keine. Notfalls wird es Karlsruhe schon richten.

Die Opposition kann daraus keinen Honig saugen. Merkel ist beliebt wie nie, so gut wie alle Auguren setzen auf ihren Verbleib im Kanzleramt.

Die Unionschristen sind sich ihres Wahlsieges so sicher, dass sie zuhauf Plakate mit dem lächelnden Konterfei der Kanzlerin kleben. „Auf die Kanzlerin kommt es an“, möchte man in Abwandlung eines Siebzigerjahre-Slogans meinen. „Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung“ lautet Artikel 65 Satz 1 Grundgesetz. Die Richtung vorgeben: Diese Kunst beherrscht Frau Merkel schon von jeher. Nassen Finger in die Luft strecken: „Woher weht der Wind?“ - „Da geht's lang!“ Verantwortung tragen: Schuld sind grundsätzlich die anderen; die Liste von Merkels erledigten Gegnern ist lang. An ihr perlt alles ab.

Wie meinte Jürgen Habermas in einem kürzlich erschienenen Essay für den Spiegel (ein Bonmot von Joseph de Maistre variierend) „Jedes demokratische Land hat die Politiker, die es verdient“.

Manfred Kiefer

Teilen, Hinweis der Redaktion, Kommentieren und Bewerten in den sozialen Netzwerken und in der Bürgerredaktion:

Keine Kommentare


Zeitungsportal der Leserbriefe druckenden Zeitungen

Um zu sehen ob und wo Ihr Leserbrief gedruckt wurde, nutzen Sie Genios.de oder Pressreader.com. Suchen Sie dort nach Ihrem Namen in Anführungszeichen z.B.: "Maxi Musterfrau". Die Portale zeigen Ihnen dann ob, wo und wann Artikel von Ihnen gedruckt wurden.

Unten die 117 Logos von allen Zeitungen, die Leserbriefe der
Bürgerredaktion.de
gedruckt haben. Aktuellste Informationen aus diesen großen deutschsprachigen Zeitungen? Direkt mit einem Klick zum Internetauftritt der Zeitungen? Sofort und ohne Umwege einen Leserbrief an diese Zeitungen schreiben? Klicken Sie drauf! Sie können dann auch sehen, ob und welchen Leserbrief die jeweilige Zeitung von den Artikeln der Autoren der Bürgerredaktion.de gedruckt hat und wie viel davon.

Adressenliste. E-Mail Adressen von 120 Zeitungen die Leserbriefe drucken.

Bitte beachten Sie, dass Artikel, die älter als vier Jahre sind, nur angemeldeten Besuchern angezeigt werden.


Alle gedruckten Artikel in der Badischen Zeitung. zur Homepage der Badischen Zeitung. Alle gedruckten Artikel im Kurier. zur Homepage des Kurier

Datenschutz || Impressum || Kontakt

Idee, Design, Programm und Copyright  ©2025 by Michael Maresch

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.

top