Zitat der SZ aus der Rede der Bundeskanzlerin auf dem Wirtschaftsgipfel in Davos: "100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs", sagte die deutsche Kanzlerin beim Treffen der globalen Wirtschaft- und Politikelite in Davos, "müssen wir uns fragen, ob wir aus der Geschichte gelernt haben." Stellungnahme des Leserbriefschreibers: Gelernt haben wir, dass der Nationalismus die Menschen in die Irre führt, nicht gelernt aber haben wir, auf die „Methode Krieg“ zu verzichten, obwohl alle Unterzeichnerstaaten der Charta der Vereinten Nationen – und damit auch Deutschland – mit der Charta auch deren Präambel unterzeichnet haben, in welcher – zusammengefasst – der Satz steht: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen, fest entschlossen, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren, wollen zu diesem Zwecke zusammenarbeiten.“Deutschland ist derzeit dabei, zu seiner Mitschuld an zwei Weltkriegen und seiner Alleinschuld am Holocaust mit dem viertgrößten Rüstungsexport der Welt nach den USA, Russland und China noch einmal sein historisches Gewissen zu belasten. Gerade knüppelt der türkische Staatspräsident Erdogan mit Panzern aus deutscher Produktion den Freiheitskampf der Kurden nieder, die er der Einfachheit halber, um sein Gewissen zu erleichtern, als Terroristen bezeichnet. Der Leserbriefscheiber fragt sich, wann sich wohl endlich das historische Gewissen aller waffenexportierenden Staaten zu Wort melden wird und sie mit dem Blick auf ihre Unterschriften unter der Charta der Vereinten Nationen endlich mit der Umsetzung des 1945 gegebenen Versprechens beginnen werden. Sollte die Kanzlerin die nächsten Wochen politisch überleben, stände es ihr sehr gut an, mit gutem Beispiel voranzugehen. Otfried Schrot
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Angela Merkel und die Lehren aus der Geschichte
- von Otfried Schrot
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