Es hätte ein so wohlklingender Titel sein können: „Felipe VI, König der Spanier und der Katalanen“. Aber die Akteure im Streit um die Loslösung Spaniens von Katalonien waren keine Visionäre, sondern bürokratische Stümper wie Mariano Rajoy. Die ganze leidige Angelegenheit hätte bei einem staatsmännischen Teegespräch zwischen dem König, seinem Ministerpräsidenten und Carles Puigdemont „auf die Reihe“ gebracht werden können – aber nein! Bedauerlicherweise ist Seine Majestät beim Umgang mit dieser Frage sehr blass geblieben. Eine Verfassung kann man ändern, wenn zwingende Gründe dafür vorliegen. Anschließend hätte ein sorgfältiger Vertrag über die Loslösung Kataloniens von Spanien mit einem Stufenplan ausgearbeitet werden können, in welchem vor allem die künftigen Finanzbeziehungen geregelt worden wären. Es bleibt zu hoffen, dass der zukünftige Ministerpräsident Spaniens, der Sozialistenchef Pedro Sanchez, sich mit mehr Feingefühl und vor allem mit mehr politischer Fantasie der Katalonienfrage annehmen wird. Helmut Schmidt soll einmal gesagt haben:“Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!“Ich behaupte das Gegenteil: „Wer keine Visionen hat, soll die Finger von der Politik lassen!“Otfried Schrot
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Mariano Rajoy - ein Fußtritt hinterher
- von Otfried Schrot
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