Meinung eines Außenstehenden zu den Vorgängen im Hambacher Forst: Was dort derzeit passiert, stinkt zum Himmel. Warum, in „drei Teufels Namen“, kann die Räumung der Baumhäuser nicht wenigstens so lange angehalten werden, bis die Kohlekommission in Berlin mit ihrer Meinungsbildung zum Abschluss gekommen ist? Jeder Baum ist kostbar. Während die einen das Moor verbrennen, „säbeln“ die anderen die Wälder ab, um dort anschließend eine Mondlandschaft zu anzulegen! Begründet wird das mit der Versorgungssicherheit Deutschlands. Laut Internet leistet sich Deutschland einen opulenten Stromexport nach Österreich, in die Schweiz, in die Niederlande, nach Tschechien, nach Polen, nach Luxemburg, nach Dänemark, nach Frankreich und nach Schweden. Der Leserbriefschreiber gewinnt den Eindruck, dass die Abholzung des Hambacher Forstes also doch mehr der Profitmaximierung dient als der Erhaltung der Versorgungssicherheit Deutschlands mit Strom. Die Baumhausbesetzer haben alle einen – leider noch nicht existierenden – Orden verdient, einen Verdienstorden für die Erhaltung der Bewohnbarkeit des menschlichen Lebensraums! Was bleibt uns noch für unsere Erholung, nachdem wir die Meere vergiftet haben, die Wälder abgeholzt haben und die feste Erdoberfläche entweder für die Ausbeute von Bodenschätzen pulverisiert oder aber zugebaut haben? Was soll man davon halten, wenn die indonesische Regierung erklärt: „Nur, wer unser Palmöl kauft, kann bei uns Flugzeuge verkaufen!“Vor dem Anbau der Ölpalmen hat profitgieriges Kapital mit Mord und Totschlag Eingeborenenvölker und Tierarten aus ihrer Urwaldheimat vertrieben, um nach der Rodung des Urwaldes Ölpalmen anzubauen. Kann man sich auf einem von der Profitgier ausgeplünderten Planeten noch erholen? Hoffentlich führen unsere Politiker frühzeitig verantwortungsbewusste Weichenstellungen durch, die nicht von den Einflüsterungen des Kapitals bestimmt worden sind. Otfried Schrot
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Wann endlich werden wir dem Kapitalismus Handschellen anlegen?
- von Otfried Schrot
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