Hamburger Morgenpost vom 16.12.2017, laut genios.de, ohne Titel
Nach der "Ehe für alle" planen der SPD-Parteivorsitzende Martin Schulz und die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea "Pippi" Nahles bereits den nächsten Coup und das Weihnachtsmärchen schlechthin: die Geburt der "Regierung für alle" namens KoKo (Ko operations-Ko alition).
Die KoKo ist dabei in der Imagination der SPD so etwas Ähnliches wie das dritte Geschlecht im Deutschen Bundestag nach Regierung und Opposition. Warum? In einer KoKo verpflicht sich die SPD, mit der Union aus CDU/CSU eine Kern-Koalition einzugehen, wobei die politischen Gemeinsamkeiten im Vordergrund stehen. Für strittige Themen suchen sich die KoKo-Parteien jeweils wechselnde Mehrheiten bei den anderen Parteien im Reichstag zu Be(ä)rlin. Es regiert quasi jede Partei im Parlament irgendwie ein bisschen mit. So wird die KoKo zum idealen SPD-Erfolgsmodell, da sich die SPD einfach nicht entscheiden kann, ob sie in die Regierung oder in die Opposition gehen will. Auf diesem Wege mutiert die SPD 2017 zur Transgender-Partei der Dritten Art (lateinisch trans "jenseitig" und englisch gender "soziales Geschlecht).
Übrigens, Willy Brandt (SPD) würde sich im Grabe umdrehen. Hat sich doch Willy Brandt in der allerersten GroKo (1966-69) gegenüber der CDU/CSU immer behaupten können, weil er Visionen und ein attraktives, sozialdemokratisches Parteiprogramm hatte. Deshalb konnte die SPD von damals auch Kapital aus der GroKo 1.0 ziehen. Im Jahr 1969 bildete Willy Brandt nämlich eine sozialliberale Koalition mit der FDP und wurde Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Warum schafft das die SPD von heute nicht mehr?
Roland Klose, Bad Fredeburg
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SPD - die Transgender-Partei der Dritten Art (gedruckt)
- von Roland Klose
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