NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) macht sich einen schlanken Fuß und kritisiert die Essener Tafel wegen des Aufnahmestopps für Migranten, da die vorhandenen Lebensmittel mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr für alle Bedürftigen reichen und deshalb vorerst deutsche Staatsbürger bevorzugt behandelt werden. "Nächstenliebe und Barmherzigkeit kennen grundsätzlich keine Staatsangehörigkeiten", meint dazu Minister Laumann.
Richtig, aber wenn sich der Staat aufgrund unzureichender staatlicher Leistungen einen Scheißdreck um die neue Armut der Alleinerziehenden, der Kinder, der Hartz-IV-Empfänger, der Dumpinglöhner, der Wohnungslosen wegen unbezahlbar hoher Mieten und um die Armut der Grundsicherungsrentner in Deutschland kümmert, dann müssen die mittlerweile überforderten Tafeln einfach Prioritäten setzen. Schließlich ist es in einem der reichsten Länder der Erde, nämlich Deutschland, eine Schande, dass es hier überhaupt Tafeln geben muss und sich die Landes- und Bundesregierungen so aus ihrer sozialen Verantwortung für die Menschen stehlen können. Die Tafeln sind doch nicht die Lückenbüßer einer verfehlten Sozialpolitik.
Lieber Minister Laumann, nicht dummes Zeug quatschen, sondern endlich sozial verantwortlich und politisch handeln. Oder die Essener Tafel einfach mit mehr finanziellen Mitteln ausstatten, so dass sie noch Lebensmittel zukaufen kann. Oder machen Sie doch einfach im Düsseldorfer Landtag oder in ihrem Ministerium ihre eigene Tafel auf, damit Sie einmal vor Ort sehen können, wieviel Elend es in unserem Land wirklich gibt.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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NRW-Sozialminister Laumann macht sich einen schlanken Fuß!
- von Roland Klose
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