FOCUS-Magazin vom 30.06.2018, Leserbriefseite, ohne Titel
Recep Tayyib Erdogan (AKP) gewinnt überraschend die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei mit absoluter Mehrheit. Kein Wunder, denn viele OSZE-Wahlbeobachter und der Bundestagsabgeordnete der Linken, Andrej Hunko, durften erst gar nicht in die Türkei einreisen. Es riecht nach Wahlbetrug. Erdogan wird das nicht stören, weil er nun die Türkei wie ein Sultan als unumschränkter Herrscher nach Belieben regieren kann. Die Auslandstürken in Deutschland haben ihn angeblich sogar noch öfter gewählt als die Inlandstürken, obwohl Erdogan und seine AKP-Gefolgsleute keine Wahlkampfauftritte in Deutschland absolvieren durften.
Egal, der Machtmensch Erdogan kann der Türkei mit seinem Präsidialsystem - er ist jetzt Staatspräsident und Ministerpräsident in einer Person - als "Demokratie-Killer" endgültig seinen diktatorischen Stempel aufdrücken. Das erinnert mich stark an das sog. Führerprinzip Adolf Hitlers. Warum? Nach dem Tod von Reichspräsident Paul von Hindenburg im Jahr 1934 übernahm Reichskanzler Hitler nämlich auch noch Hindenburgs Amt und wurde so zum alleinigen Führer des sog. Dritten Reichs in Deutschland. Die Geschichte wiederholt sich gerade in der Türkei im Jahr 2018. Erdogan kann nun unter anderem eine islamische Republik mit Scharia in der Türkei installieren. Aus "Heil Hitler" wird so lediglich "Heil Erdogan", wetten, dass...?
Roland Klose, Bad Fredeburg
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Das Führerprinzip Hitlers und das Präsidialsystem Erdogans im Vergleich (gedruckt)
- von Roland Klose
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