DIE WELT vom 18.07.2018, Leserbriefseite, Titel: "Seeadler Trump"
Das Trump-Putin-Treffen erinnert mich stark an Erich Kästners Roman "Die Konferenz der Tiere". Da kommen die Alphatiere Trump und Putin in Helsinki zusammen, um die gemeinsamen Probleme auf der Erde 21 zu lösen. Zum einen der US-amerikanische Weißkopfseeadler Donald, Herrscher der Lüfte, und zum anderen der gewalttätige Bär Wladimir, unumschränkter Herrscher über Mütterchen Russland und die Krim.
Geprägt ist das Treffen offensichtlich von beiderseitigem Respekt und dem Willen, die ausufernde größtmögliche Feindschaft zwischen den USA und Russland seit dem Ende des Kaltes Krieges endlich zu überwinden. Trump geht sogar so weit, Putin ähnlich zu vertrauen wie seinem Geheimdienst CIA. Trump schwärmt geradezu davon, in einem vierstündigen Gespräch mit Zarewitsch Putin mehr erreicht zu haben als Obama in seiner achtjährigen Amtszeit als US-Präsident. Trump bezeichnet die EU und China mittlerweile als seine Feinde und Gegner. Russland sieht er dagegen lediglich als Konkurrenten z. B. im Öl- und Gasgeschäft.
Trau, schau, wem! Warum? Der Weißkopfseeadler ist zwar der Herrscher der Lüfte, aber am Boden ist er dem russischen Bären gnadenlos ausgeliefert.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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Trump und Putin auf den Spuren von Erich Kästner: Die Konferenz der (Alpha)Tiere (gedruckt)
- von Roland Klose
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