Dr. Werner Leitmeier † | Leserbriefe, die älter als 4 Jahre sind, werden nur angemeldeten Lesern angezeigt. Um alle Artikel des Autors zu sehen, melden Sie sich bitte an.
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- Von Dr. Werner Leitmeier †
- Eingestellt am 28. Mai 2016
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Fazit: Viereinhalb Jahre später als geplant und zum Einzelpreis von 170 Mio € um 46 Mio € teurer als veranschlagt, sind gerade mal drei A 400 M an die Bundeswehr geliefert worden. Diese drei Maschinen aber entsprechen noch lange nicht den Anforderungen der Militärs an einen neuzeitlichen Kampfzonentransporter. Ob sie das je tun werden und wann das sein wird, hängt davon ab, ob und wann der Firma Airbus der Spagat zwischen Skylla und Charybdis, zwischen militärischen Forderungen und politisch-industriellen Interessen, gelingt. Existenzsorgen braucht sich der Airbus-Konzern dennoch nicht zu machen: Wenn es hart auf hart kommt, werden die öffentlichen Auftraggeber wieder einknicken - wie immer; zu viele Arbeitsplätze (und zu viele Wählerstimmen!) hängen an diesem Projekt. Was sind nun die konkreten Folgen dieses Desasters für uns? Um den Lufttransport in Kriegs- oder Krisengebiete bewältigen zu können, wird Deutschland auch weiterhin und wie bisher auf nicht absehbare Zeit die entsprechenden Flugzeuge der Typen „Antonow“ für teures Geld von Weißrußland bzw. der Ukraine anmieten müssen - samt Besatzung, versteht sich!
Zum Schluß noch ein Vergleich: Der kleine Staat Israel, dessen einziges „Out-of-aerea-Interesse“ darin besteht, die von ihm - völkerrechtswidrig und entgegen der UN-Resolution 242 vom 22.November 1967 - besetzt gehaltenen Palästinenser-Gebiete unter Kontrolle zu halten, leistet sich schon seit Jahr und Tag die viermotorige amerikanische „Hercules C-130“ (imzwischen in diversen improved versions) als Transportflugzeug für seine Streitkräfte. Die Luftwaffe der großen Bundesrepublik Deutschland, deren Kanzlerin sich einbildet, weltweit auch militärisch mitmischen zu müssen, gurkt seit nunmehr bald fünfzig Jahren mit der zweimotorigen „Transall C-160“ herum!.
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- Von Dr. Werner Leitmeier †
- Eingestellt am 01. Okt. 2015
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Vorsprung durch Betrug? – ein Skandal und dessen Folgen.
Wie lautet doch der Werbeslogan der in Ingolstadt ansässigen VW-Tochter AUDI? „Vorsprung durch Technik!“ Das klingt nach überlegener Ingenieurleistung – und ein bisschen nach Überheblichkeit. Dass die automobilen und wirtschaftlichen Erfolge der Ingolstädter Autobauer wohl nicht allein dem fachlichen Können ihrer Techniker zuzuschreiben sind, wurde spätestens beim diesjährigen Rennen zu den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) im österreichischen Spielberg offenbar, als das AUDI-Team überführt wurde, per Funk einem ihrer Fahrer die Stallorder gegeben zu haben, einen Konkurrenten höchst unsportlich aus dem Feld zu kicken. Dumm gelaufen, kann man da bloß sagen! Der Deutsche Motorsportbund (DMSB) hat AUDI dafür mit der rekordverdächtigen Strafe in Höhe von 200.000 € belegt und die vom Team bis dato in Spielberg geholten 62 Punkte wieder aberkannt. Jetzt erschüttert ein neuer Skandal die Automobilwelt und diesmal hat es die Konzernmutter von AUDI, die VW-AG in Wolfsburg „erwischt“. Die US-Umweltbehörde EPA wirft den Wolfsburger Autobauern vor, mittels einer speziellen Software die Abgaswerte ihrer Dieselfahrzeuge manipuliert zu haben und natürlich ist auch die WV-Tochter AUDI mit von der Partie; die Zahl der von dieser Abgas-Affäre betroffenen AUDI-Fahrzeuge wird auf 2,1 Millionen geschätzt. Damit ist der Wolfsburger Abgas-Skandal auch in Ingolstadt angekommen, jener oberbayerischen Stadt, deren Wohl und Wehe dank der industriellen Monostruktur in hohem Maße von der Automarke mit den vier Ringen abhängt. Verständlich also, wenn jetzt bei den Kommunalpolitikern in Ingolstadt und Umgebung die Angst vor Gewinneinbußen der hiesigen Autoschmiede und damit vor sinkenden Steuereinnahmen umgeht. „Vorsprung durch Klassik“ überschrieb die regionale Tageszeitung noch vor wenigen Wochen einen Bericht über die, seit nunmehr 25 Jahren stattfindenden, AUDI-Sommerkonzerte und feierte enthusiastisch das Engagement des Autobauers im kulturellen Bereich. Und tatsächlich können sich diese Konzerte hinsichtlich ihrer künstlerischen Qualität sehen, respektive hören lassen. Allein bei den beiden Klassik Open Air-Konzerten, deren musikalische Bandbreite diesmal vom „Dschungelbuch“ bis zu Richard Wagners „Lohengrin“ reichte, machten 27.000 Besucher deutlich, dass Klassik so wenig Frack und Abendkleid bedeuten, wie Seppl-Hose oder Jodler-Kostüm Bayern. Die alljährlichen AUDI-Sommerkonzerte stellen jedenfalls ein musikalisches Highlight ersten Ranges in der gesamten Region dar, die Frage ist nur: Wie lange noch? Auch wenn es in der Bibel heißt: „ Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“(5.Mose 8,3), wird der Rotstift doch zuallererst bei Kunst und Kultur angesetzt, wenn gespart werden muss. Die Balltreter vom Ingolstädter „FC Schanzer 04“, die ebenfalls von AUDI gesponsert werden, brauchen sich diesbezüglich vermutlich keine Sorgen zu machen. Der Kunst-und Kulturbetrieb jedoch war schon immer und überall ein Verlustgeschäft, abhängig von öffentlichen Zuschüssen oder privaten Zuwendungen. (Gaius Maecenas lässt grüßen!). Deshalb ist es durchaus möglich, dass AUDI sein Mäzenatentum in nächster Zeit zumindest einschränken wird. Das wäre zwar bedauerlich, aber vielleicht – und das wäre zu wünschen – führt das bei einigen Leuten in Ingolstadt zum Nachdenken darüber, dass das „goldene (Blech-)Kalb“ AUDI auch einmal rosten kann und dass man gut daran täte, für diesen Fall gewappnet zu sein (Entsprechendes gilt für die Verantwortlichen der Stadt Wolfsburg). Die finanziellen Folgen des Abgas-Skandals für VW und AUDI sind momentan noch nicht absehbar, der Schaden dürfte in die Milliarden gehen. Der Schaden für das Image der (gesamten)deutschen Industrie, für die Marke „made in Germany“ im Ausland ist in Geld nicht zu beziffern. Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen-AG ist bereits zurückgetreten und sicher werden in der Konzernspitze noch mehr Köpfe rollen; das war‘s dann aber auch schon, mehr wird diesen Herrschaften nicht passieren – und das ist der eigentliche Skandal!
Dr. Werner J. Leitmeier
Ingolstadt
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- Von Dr. Werner Leitmeier †
- Eingestellt am 20. Juli 2015
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- Von Dr. Werner Leitmeier †
- Eingestellt am 15. Juli 2015
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„Über allen Gipfeln ist Ruh, in allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch….“. Wer kennt sie nicht, diese Zeilen aus „Wandrers Nachtlied“ von Johann Wolfgang von Goethe? Auch um den G7-Gipfel, demTreffen der Gruppe der sieben bedeutendsten Industrienationen des Westens auf Schloss Elmau im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist es wieder ruhig geworden. Und doch sind erst wenige Wochen vergangen, seit das sonst so beschauliche Land am Fuße des Wettersteingebirges im Focus der internationalen Medienberichterstattung gestanden und den größten Aufmarsch von Sicherheitskräften in seiner bisherigen Geschichte erlebt hat.. Wie fernes Donnergrollen wird gelegentlich noch – durchaus berechtigte - Kritik wegen der Kosten dieser Polit-Show laut oder es wird nachgefragt, was eigentlich unter dem Strich dabei herausgekommen ist. Nun, in erster Linie waren es Signale und unverbindliche Absichtserklärungen; konkrete Beschlüsse wurden nicht gefasst. Als größtes Manko des Elmauer Gipfels muss das Fehlen einer so wichtigen europäischen Industrienation wie Russland, aber auch von Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien angesehen werden. Vor allem die Ausgrenzung Russlands (wegen des Ukraine- bzw. Krimkonflikts) war ein schwerer politischer Fehler. Gerade die vorgenannten Länder sind schon auf Grund ihrer flächenmäßigen Größe und Ausdehnung von essentieller Wichtigkeit für das Weltklima; ohne deren Beteiligung muss jeder Versuch eines wirksamen Klimaschutzes zwangsläufig Stückwerk bleiben. Die „Schlacht von Elmau“, in der es nicht zuletzt schwerpunktmäßig um das Weltklima ging, ist jedenfalls geschlagen, die Feldherren mit ihrer Entourage sind abgezogen und haben das Terrain wieder den Frontkämpfern überlassen. Auch wenn der nächste UN-Klimagipfel in Paris im November/Dezember diesen Jahres bereits in Elmau seine Schatten vorausgeworfen hat, darf man sich keinen Illusionen über dessen Erfolg hingeben; derartige Gipfeltreffen sind zwar auch wichtig, aber eben doch nur singuläre Ereignisse. Entscheidend ist hier - wie überall – das unablässige Engagement von Politikern wie etwa der „dunkelroten Jeanne d’Arc“ aus Ingolstadt, der Abgeordneten des Deutschen Bundestages, Eva Bulling-Schröter.
Dr. Werner J. Leitmeier
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- Von Dr. Werner Leitmeier †
- Eingestellt am 28. Mai 2015
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Diametral entgegengesetzt zum bekannten Slogan der deutschen Friedensbewegung „Frieden schaffen ohne Waffen“ und insbesondere im Widerspruch zur Selbstverpflichtung der Bundesrepublik Deutschland, keine Waffenlieferungen in Spannungsgebiete zuzulassen, werden nach wie vor und mit Wissen und Wollen der Bundesregierung, Kriegswaffen „made in Germany“ nach Israel geliefert. Nun ist die Lieferung deutscher Waffen an den Staat Israel an sich nichts Neues.
Die ersten Waffenlieferungen an Israel – damals noch streng geheim – gab es schon ab Mitte der 1950er Jahre und umfassten Patrouillenboote , militärische Transportfahrzeuge und Panzerabwehrraketen vom Typ „Cobra“; in Großbritannien(!) montierten deutsche Ingenieure heimlich die ersten U-Boote für Israel. Daneben lieferte die Bundesrepublik Überschusswaffen aus Wehrmachtsbeständen und amerikanische Militärtechnik, die zuvor als Aufbauhilfe der Bundeswehr übergeben worden war.1962 schließlich unterzeichnete Adenauer eine geheime Vereinbarung mit dem Judenstaat, der zufolge in den Jahren danach diverses Kriegsmaterial, wie etwa umgebaute Kampfpanzer vom Typ M 48 „Patton“ teils direkt, teils über Drittländer an Israel geliefert wurde .Wegen der deutschen Selbstverpflichtung mussten diese Kriegswaffen und „sonstige Rüstungsgüter“ (z.B. Funk-, Navigations-, Peil- und Radartechnik ), sowie deutsche Komponenten für israelische Waffen über komplizierte Umwege nach Israel geschafft werden.
Übrigens wurde die Abwicklung dieser rüstungstechnischen Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel in der Regel vom Bundesnachrichtendienst(BND) und dem israelischen Geheimdienst „ Mossad“ koordiniert und abgewickelt; so zum Beispiel, als 1972 die Bundeswehr unter dem Codenamen „Cerberus“ Störsendertechnik in Israel entwickeln ließ. Jahrelang wurde darüber nicht einmal der Bundestag - geschweige denn die Öffentlichkeit – informiert; den entsprechenden Rechnungsposten versteckte man einfach in dem riesigen Haushalt für das Kampfflugzeug (MRCA) „Tornado“!.(Nebenbei bemerkt: Der BND fungierte bzw. fungiert nicht nur für den US-Geheimdienst NSA, sondern auch für den berüchtigten „ Mossad“ als Zuträger). Zu einem Skandal mit anschließendem Rücktritt eines Staatssekretärs kam es, als kurz nach der „Wende“ Kampfpanzer der ehemaligen Nationalen Volksarmee(NVA) der DDR als landwirtschaftliche Geräte deklariert, nach Israel verschoben wurden, ohne dass das Parlament darüber unterrichtet war.
Fakt ist, dass seit dem Golfkrieg des Jahres 1991, beginnend mit der kostenlosen Lieferung von zwei Batterien des Patriot-Flugabwehrraketen-Systems und acht Spürpanzern vom Typ „Fuchs“, Deutschland mehr oder weniger offen und ungeniert Israel mit Kriegsmaterial versorg; die Palette der Rüstungsgüter reicht dabei von gepanzerten Radfahrzeugen der Typen „Fuchs“ und „Dingo“ bis hin zu Raketenschnellbooten, sowie Korvetten der MeKo- und atomwaffenfähigen U-Booten der Dolphin-Klasse Dass Israel Atomwaffen besitzt, mit denen diese U-Boote bestückt werden können steht wohl ebenso außer Zweifel, wie die Tatsache, dass diese U-Boote nicht mehr der bloßen Selbstverteidigung dienen .(Inzwischen sind vier dieser U-Boote an Israel ausgeliefert, zwei weitere werden folgen; einen ganz erheblichen Teil der Kosten dafür trägt der deutsche Steuerzahler).
Vor wenigen Tagen erst hat die deutsche Kanzlerin anlässlich des Staatsbesuches des israelischen Präsidenten Reuven Rivlin die Waffenschieberei zwischen Deutschland und Israel mit der besonderen Verantwortung Deutschlands zu rechtfertigen versucht. Als ob man ein völkerrechtliches Verbrechen - und ein solches war der Holocaust an den Juden durch die Deutschen zweifellos! - mit der Beihilfe zu einem anderen völkerrechtlichen Verbrechen - der Unterdrückung und Terrorisierung des palästinensischen Volkes durch die Juden in den von Israel besetzten Gebieten nämlich - kompensieren könnte! ( Die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates vom 22.November 1967, wonach sich Israel die damals besetzten Gebieten zu räumen hat, wurde und wird von Israel bis heute ignoriert; im Gegenteil: Israel hat seinen Machtbereich seither widerrechtlich noch wesentlich erweitert!) Ein derartiges „Kompensationsgeschäft“ ist dem internationalen. öffentlichen Recht oder – wie es im deutschen, skandinavischen und slawischen Sprachgebrauch kurz genannt wird – Völkerrecht, absolut fremd.
In die gleiche Kerbe schlägt auch Wolfgang Gehrcke, der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, wenn er in einer Pressemitteilung seiner Partei vom 2.Mai 2015 erklärt. „Waffenlieferungen in den Nahen Osten schaffen keinen Frieden, sondern zerstören Sicherheit….“ und meint, dass die Lieferung von weiteren vier Kriegsschiffen (es handelt sich dabei um Raketenschnellboote) an Israel zur „Sicherung israelischer Ansprüche“ auf die Ausbeutung von Gasquellen im Mittelmeer nichts mehr mit der Sicherheit Israels zu tun habe. Freilich: Gehrcke und seine linke Partei können sich solche Töne in Bezug auf Israel leisten, ohne gleich als Antisemiten oder gar als Nazis apostrophiert zu werden. Und wenn sie Waffenlieferungen in die gesamte Nahostregion überhaupt ablehnen, dann ist das vernünftig und entspricht überdies exakt den geltenden Richtlinien der deutschen Politik für Spannungsgebiete. Das muss auch jemand zugeben, der es als Realist sonst eher mit der klassischen römischen Weisheit hält: „Si vis pacem, para bellum.“
Dr. Werner Leitmeier
Ingolstadt
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