
ADVENT 2025 (von Karlheinz Fritz)
Ihr Lieben!
Lange wusste ich nicht, was ich „Neues“ zum diesjährigen Advent schreiben will. Dann besuchten wir, Renate und ich, am 13. Dezember ein Adventskonzert in der Bad Camberger Martinskirche. Es begann mit dem gemeinsamen Singen von „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit“. Von diesem „Herrscher“ heißt es in der 2. Strophe: „Er ist GERECHT, ein Helfer wert, SANFTMÜTIGKEIT ist sein Gefährt; sein Königskron ist HEILIGKEIT,* sein Zepter ist BARMHERZIGKEIT. All unsre Not zum End er bringt, derhalben jauchzt, mit FREUDEN singt!“ Das passt gut zum heutigen 3. Adventssonntag „Gaudete“ (=“Freut Euch!“)
Jeden Morgen, wenn ich die Rollläden an allen Fenstern hochziehe, denke ich gerade in letzter Zeit jedes Mal: Wie schön, dass draußen alles friedlich ist, unser Haus noch steht, wir alle in Bad Camberg unversehrt sind von Bomben und Raketen und dass wir ohne Ängste schlafen und träumen konnten. Und ich denke: wann endlich wird Not und Elend, Folter und Tod zu Ende sein, in der Ukraine, in Gaza, im Sudan – einfach überall wo Krieg und Gewalt herrschen. Wann werden auch dort Sanftmut und Barmherzigkeit regieren und keine brutalen, skrupellosen, machtgeilen und größenwahnsinnigen Autokraten und Diktatoren. Und ich träume weiter meine Utopie von (endlich!) mutigen Religionsführern, die sich tapfer „waffenlos“ den waffenstarrenden Armeen der Kriegsliebhaber auf dem „Schlachtfeld“ entgegenstellen.
Papst Leo sagt z. B. am 13.11.25: „Dank Jesus, der uns geliebt und sich für uns hingegeben hat, können wir unsererseits einander lieben und unser Leben für andere hingeben, als wahre Geschwister Jesu Christi.“ Diesen radikalen Mut thematisiert er immer wieder, besonders bei der Interpretation des Samaritergleichnisses, bei dem ja der am Überfallenen vorbeigehende Religionsvertreter – ein Priester – nicht gut wegkommt. Wenn die vielen Reden des Papstes nicht hohl bleiben sollen, frage ich: Wann hat der Papst den Mut, wenigstens dem bescheidenen Wunsch des Pfarrers von Butscha (dem Ort russischer Massaker am Kriegsbeginn) zu folgen, demgemäß am besten handelt, wer das Böse auch konkret beim Namen nennt.(Taten er und sein Vorgänger so nie.) Meinem weniger bescheidenen Wunsch an Papst Franziskus und Papst Leo, in die Ukraine zu reisen und von dort Putin zum Rückzug seiner Armeen aufzufordern, wollte leider keiner der beiden folgen, obwohl beide dorthin eingeladen wurden. Beide nahmen sich Zeit für viele Gebetsaufrufe (fast jeden Tag) und Friedensappelle, anstatt sich an die große Heilige Teresa von Avila zu halten, die unsere Verantwortung nicht auf Gott schiebt, der unsere endlosen Bitten erhören soll. Ihre Gedanken lauten:
„Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit zu tun.
Christus hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Christus hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen auf seine Seite zu bringen,“
Doch zurück zu heute, zu „Gaudete“ = „Freuet Euch!“.Wenn ich täglich die Rollläden hochziehe und sehe, wie schön unseres Gottes Welt ist, vor allem ohne Krieg und Gewalt, dann kann ich – Gott sei Dank! - mit Lust und Freude folgendes Lied singen und damit meinen Adventsbrief abschließen mit 2 Strophen daraus:
„Mein Gott, wie schön ist Deine Welt, die Vögel jauchzen hoch hinauf und niemand hemmt der Tiere Lauf, da draußen auf dem Feld.... Drum lasst uns allzeit fröhlich sein, doch brechen die Gewitter ein, dann lösch Dein gutes Licht nicht aus und bleibe wie ein Gast im Haus, in Deiner schönen Welt.“
Und für Weihnachten und ebenso für das ganze Neue Jahr wünsche ich von ganzem Herzen – und mit mir meine Renate – Euch und uns allen
„Sanftmütigkeit“ und „Barmherzigkeit“ im Alltag, aber hoffentlich auch in unseren möglichst ganz seltenen „kleinen Kriegen“!
Damit dürfte – und wir wünschen das uns allen-
das „Gaudete=Freuet Euch“ im ganzen Neuen Jahr am besten garantiert sein! Helfen könnte dabei: immer wieder fröhliche Lieder zu singen, was wir für jeden Tag mindestens ein Mal empfehlen!
Es grüßen Euch alle herzlichst und sanft und mit Umarmung
und wünschen fröhliche Weihnachten
und ein gesegnetes, glückliches, freude- und friedevolles Neues Jahr
Renate und Karlheinz am 14. Dezember, 3. Adventssonntag Gaudete
PS: Nachgereicht, die Definition von HEILIGKEIT: „Gewissenhafter Dienst incl. Annahme des Kreuzes im Beruf“ (=Offizielle Definition für Vatikandiplomaten). Ich, Karlheinz, denke insofern sind wir alle Heilige! Kinder sind befreit, weil sie sowieso Heilige sind!











































































































