In einer bislang wenig beachteten Rede vor Anhängern sagte Gauland am 2. September bei einem "Kyffhäuser-Treffen" der AfD in Thüringen, kein anderes Volk habe "so deutlich mit einer falschen Vergangenheit aufgeräumt wie das deutsche". Mit Blick auf die NS-Zeit von 1933 bis 1945 fügte Gauland hinzu: "Man muss uns diese zwölf Jahre nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr. Deshalb haben wir auch das Recht, uns nicht nur unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurückzuholen." Gauland forderte außerdem eine Neubewertung der Taten deutscher Soldaten in beiden Weltkriegen. Wenn Franzosen und Briten stolz auf ihren Kaiser oder den Kriegspremier Winston Churchill seien, "haben wir das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen", sagte Gauland. (Ende Zitat aus der Presse) Kommentar des Leserbriefschreibers: Es gibt keine richtige Vergangenheit und keine falsche Vergangenheit. Es gibt nur eine unteilbare Vergangenheit. Wir müssen uns keine Vergangenheit zurückholen. Die Vergangenheit einer Nation ist allgegenwärtig. Sie folgt uns ohnehin auf Schritt und Tritt. Die deutschen Soldaten, auf deren Heldentaten wir stolz sein sollen, wären sicher alle lieber bei ihren Familien zu Hause geblieben, statt Psychopathen, die in Nervenheilanstalten besser aufgehoben gewesen wären, in Vernichtungskriege zu folgen und Millionen von Frauen zu Witwen zu machen und am Ende durch ihren eigenen Tod ihre eigenen Frauen als Witwen zu hinterlassen, die dann als „Trümmerfrauen“ ihr zerstörtes Land wieder aufbauen durften. Im Übrigen, Herr Gauland, gibt es eine historische Wahrheit: Sieger erhalten immer den Lorbeerkranz, und auf Verlierer hetzen die Sieger die Hunde – bisweilen zu Recht! Herr Gauland, ein Fazit ziehen Sie nicht aus der deutschen Geschichte: Machen wir es in Zukunft besser! Lösen wir die Probleme und Konflikte der zukünftigen Welt mit gewaltlosen Methoden statt mit unseren Armeen! Wir können Soldaten als Helfer und Retter zu Millionen in Gebieten einsetzen, die von Naturkatastrophen heimgesucht worden sind. Auf Heldenfriedhöfen nützen sie weder ihren Witwen noch der Welt! Sagen Sie das bitte in Zukunft Ihren johlenden Zuhörern!
Otfried Schrot