Frau Bundeskanzlerin, der Planet ertrinkt in einer Flut von Waffen.Die Gewalt nimmt täglich zu. Nahezu wöchentlich werden in Deutschland Menschen auf offener Straße „abgeknallt“, die vor ihrem Tode nicht einmal erfahren, weshalb sie erschossen werden. Auch Sie, Frau Bundeskanzlerin, tragen eine Mitschuld. Sie dulden wissend und zusehend den drittgrößten Waffenexport der Welt! ! Deutschland begünstigt zusammen mit den USA, dem größten Waffenexporteur der Welt und zusammen mit Russland, dem zweitgrößte Waffenexporteur der Welt die Selbstvernichtung der Menschheit. Sie sollten sich die Frage stellen, ob und inwieweit diese kulturgeschichtliche Spitzenleistung mit Ihrem Amtseid vereinbar ist. Die NATO und Russland sind einander spinnefeind, aber in der Überschwemmung des Planeten mit Waffen sind sie sich einig. Waffenproduktion und Waffenexport sind ein Verbrechen an der Menschheit, die nur deshalb nicht so genannt werden, weil sie in keinem Strafgesetzbuch stehen. Waffen bringen nicht mehr, sondern weniger Sicherheit. Mit zunehmender weltweiter Verbreitung von Waffen aller Art wächst auch die Anzahl von Waffen in den Händen von Kriminellen und von Terrororganisationen. Sie, Frau Bundeskanzlerin, halten Ihre schützende Hand über die Träger der Profitgier, die auf das Sicherheitsbedürfnis der Welt keine Rücksicht nehmen. Ich fordere Sie auf, vor die UN – Generalversammlung zu treten und die Einberufung einer Konferenz aller Waffenproduzenten und Waffenexporteure zu verlangen, auf der die weltweite Einstellung der Waffenproduktion und der Waffenexporte beschlossen wird, bevor die Menschheit „in einer Gewaltorgie zum Teufel geht“!In diese Forderung ist die baldige und endgültige Abschaffung der Atomwaffen eingeschlossen, die entgegen dem Atomwaffensperrvertrag von 1968 nicht abgeschafft, sondern modernisiert worden sind – dazu gehören auch die Atomwaffen auf dem deutschen Fliegerhorst Büchel. Das Geschwätz vom Arbeitsplatzverlust ist unzutreffend, weil die Rüstungsindustrie ihre Fließbänder umrüsten kann für die Produktion der Vielzahl von Gütern, die anlässlich von Katastrophen in Katastrophengebieten benötigt werden. Katastrophen ereignen sich nahezu täglich, so dass den Werktätigen in der Rüstungsindustrie im Falle der Umrüstung ihrer Fließbänder keine Hungerkatastrophe droht. Der nicht endende Waffengebrauch der Menschheit erhöht unablässig die Anzahl der Leidenden von inzwischen ca. 900 Millionen Hungernden und inzwischen rund 60 Millionen Flüchtlingen, die heimatlos auf dem Planeten umherirren – von der Anzahl der durch Deutschland verschuldeten Kriegstoten zweier Weltkriege gar nicht zu reden. Hören Sie endlich auf, vor allem die Sicherheit Ihrer eigenen Nation durch „untätiges, duldendes Zuschauen“ zu gefährden, befreien Sie sich von den Einflüsterungen der Rüstungsindustrie und handeln Sie! Otfried Schrot