Der Leserbriefschreiber verfolgt als ehemaliger Luftwaffenoffizier mit tiefer Anteilnahme das Schicksal des Lufttransportgeschwaders 62 in Wunstorf. Nach der sukzessiven Außerdienststellung der seit dem 30. April 1968 in der Luftwaffe eingesetzten Transall C 160 soll das Geschwader nunmehr mit 53 Transportmaschinen des Flugzeugtyps Airbus A 400 M ausgestattet werden. Der Vertragsabschluss zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und der Rüstungsfirma Airbus so wie die Entwicklung des Flugzeuges und die Auslieferung sind bisher jedoch von zahlreichen politischen, finanziellen und technischen Problemen begleitet worden. Die Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten zwischen dem militärischen und dem zivilen Vertragspartner lassen darauf schließen, dass bei der Abwicklung des Projektes eines vor allem gefehlt hat: militärische Klarheit. Nach Ansicht des Bundesministeriums der Verteidigung hat der im Jahre 2003 geschlossene Kaufvertrag den Monat August 2010 als Auslieferungstermin vorgesehen. Da der Zulauf der ersten Maschine erst am 19. Dezember 2014 erfolgte, geht das Bundesministerium der Verteidigung von einer Verzögerung der Auslieferung von vier Jahren aus, während die Firma AIRBUS nach der 38. Änderung des Liefervertrages im Jahre 2011 davon ausgegangen ist, dass der Auslieferungstermin auf den 30. November 2014 verschoben worden sei, so dass sich daraus eine Verspätung von ganzen 18 Tagen ergeben habe. Bewertung des Leserbriefschreibers: die ständigen Vertragsänderungen dürften sowohl eine ständige Verzögerung der Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Luftwaffe als auch zahlreiche Kostensteigerungen zur Folge gehabt haben, die nicht der Rüstungsfirma sondern dem Steuerzahler aufgebürdet worden sind. In Anbetracht der Zähflüssigkeit des Zulaufes der geplanten 53 Flugzeuge drängt sich dem nachdenklichen Betrachter der Gedanke auf: „Hoffentlich lässt der nächste Krieg noch so lange auf sich warten, bis das Lufttransportgeschwader 62 komplett ist!“ Weiter gedacht: das Problem, den Zeitbedarf für die Einführung neuer Waffensysteme beim Vertragsabschluss mit den Rüstungsfirmen mit Terminsetzungen genau festzulegen und damit auch die voraussichtlichen Kosten, dürften alle Regierungen der Welt haben. Vorgeschlagene Konsequenz: alle Regierungen der Welt schließen einen Vertrag über den Ersatz des Krieges als Mittel für die gewaltsame Konfliktlösung durch ein völkerrechtlich verbindliches Instrumentarium zur gewaltlosen Lösung von internationalen Konflikten. Mein Leserbrief unter dem Titel „Wird die Menschheit überleben oder Selbstmord begehen?“ enthält die erforderlichen Denkanstöße für die Vorbereitung und Durchführung einer solchen Konferenz. Folge eines solchen Entschlusses: Die Menschheit hätte die Geldmittel verfügbar, um 60 Millionen Flüchtlingen und 900 Millionen Hungernden eine Zukunftsperspektive zu bieten. Otfried Schrot