Das Weltparlament - ein Silberstreif am Horizont
- von Otfried Schrot
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Stellungnahme des Leserbriefschreibers: Man stelle sich vor, Deutschland würde nur von den Regierungschefs der 16 Bundesländer regiert, welche die Gesetze beschließen. Ein Parlament gäbe es nicht und auch keine vom Parlament gewählte Regierung. Hätten Sie ein gutes Gefühl dabei? Nein, ich auch nicht. Dieser Zustand herrscht aber seit 70 Jahren in der Spitzenorganisation der Welt, der UNO. Die UN – Generalversammlung ist ausschließlich eine Vertretung der Regierungen der Welt, die miteinander „klüngeln und kungeln“, wobei es nur um Regierungsinteressen geht. Die Bürger der Welt haben bis jetzt keine Vertretung in New York, kein Weltparlament – ein untragbarer Zustand, ein nicht länger hinnehmbares Defizit an Demokratie. Dem will das EU – Parlament mit seiner Initiative jetzt abhelfen. Es gibt noch ein anderes Demokratiedefizit an der Spitze der UNO: die ständigen – und damit nicht abwählbaren – Mitglieder des Weltsicherheitsrates: die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich, die aus ihrer Siegerrolle im Zweiten Weltkrieg den Anspruch ableiten, „für alle Zeiten“ ihre Position an der Spitze der UNO zu behalten – für eine Weltdemokratie ein grotesker Zustand. Was haben sie für die Sicherheit der Welt getan? Sie überfluten den Planeten mit ihren Rekordrüstungsexporten bis zum heutigen Tag und machen die Welt damit von Tag zu Tag unsicherer. Die Bezeichnung „Sicherheitsrat“ ist daher eine Lüge in sich.
Wünsche des Leserbriefschreibers: 1.) Möge das Weltparlament möglichst bald Wirklichkeit werden! 2.) Möge das Weltparlament so schnell wie möglich das undemokratische Privileg der Dauermitgliedschaft der USA, Russlands, Chinas, Großbritanniens und Frankreichs im Weltsicherheitsrat beenden und dieses System durch eine neue Regelung ablösen, die die Mitgliedschaft eines Staates im Weltsicherheitsrat von einer Wahl durch das Weltparlament abhängig macht. 3.)Möge das Weltparlament eine Initiative zur Schaffung einer Weltfriedensordnung auf der Grundlage einer Weltverfassung ergreifen, in welcher internationale Konflikte nicht länger durch militärische Auseinandersetzungen, sondern nur noch durch völkerrechtlich verbindliche gewaltlose Methoden der Konfliktlösung beigelegt werden, und die bisherigen Armeen für Kriegszwecke umgerüstet werden zu Rettungsarmeen für den Einsatz in Katastrophengebieten. Otfried Schrot
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