Die Schlacht von Verdun begann am 21. Februar 1916 und dauerte, in der offiziellen Geschichtsschreibung, bis zum 15. Dezember 1916. In diesen rund 10 Monaten, fast ununterbrochen andauernden Kämpfen, verloren gegen 200.000 Soldaten beider Seiten ihr Leben. Fast die fünffache Zahl wurde verwundet. 200 000 verlorene Väter, Brüder ,Söhne. 200 000 Lücken, die nicht geschlossen werden konnten. Millionen vergossene Tränen, einsame durchweinte und durchwachte Nächte. Der gesamte Erste Weltkrieg forderte weltweit ca. 17 Millionen Tote, der Zweite Weltkrieg 80 Millionen Tote. Zwischendurch einmal ein Aufflackern des Friedenswillens: mit den Schrecken des Zweiten Weltkrieges vor Augen und in den Knochen haben von der besseren Welt träumende Politiker 1945 an den Anfang der Charta der Vereinten Nationen den Satz geschrieben: wir wollen die Menschheit von der Geißel des Krieges befreien! Dieser Satz wurde so schnell vergessen wie er zu Papier gebracht wurde. Der Vietnamkrieg forderte ca. 5 Millionen Tote, der Koreakrieg 4,5 Millionen Tote. Hat die Menschheit den Krieg in ihren Genen? Ist der Krieg der Welt liebste Droge? Die USA, der größte Waffenexporteur der Welt, marschieren an der Spitze derjenigen, die die Welt in einem Meer von Waffen ertränken, wozu leider auch Deutschland gehört. Wie die Medien berichten, haben sich der amerikanische Außenminister Kerry und der russische Außenminister Lawrow – die außenpolitischen Repräsentanten der beiden größten Waffenexporteure der Welt – auf die Grundzüge eines Waffenstillstandes in Syrien geeinigt, während alle Konfliktparteien in Syrien unablässig jetzt und weiterhin durch zahllose Kanäle mit frischen Waffen versorgt werden. Ist eine größere Heuchelei denkbar? Es ist weltweit keine Besserung in Sicht. Damit gelangen wir zu der großen Aufgabe, die der Friedensnobelpreisträger Obama nicht begriffen hat: er hätte anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises sagen können, er werde bis zum letzten Tage seiner Amtszeit für die Erreichung des Weltfriedens kämpfen. Stattdessen hat er gesagt „Die Vereinigten Staaten von Amerika müssen auch weiterhin Fahnenträger der geordneten Kriegsführung bleiben!“ Großartig. Auch die Verbreitung von Tod und Zerstörung muss in geordneten Bahnen erfolgen! Der Weltfrieden wird nur dann eine Chance haben, wenn der mächtigste Staat der Welt den zahllosen Konfliktparteien auf Erden in jeder Hinsicht mit gutem Beispiel vorangeht. In Anbetracht des nicht enden wollenden Leides, welches die nicht enden wollenden Kriege erzeugen, richte ich an die ganze Welt die Frage:
Menschheit, wann wirst du endlich anfangen, Erbarmen mit dir selbst zu haben? Wann wirst du endlich damit beginnen, der Moral zum Siege zu verhelfen über Hass und Profitgier? Otfried Schrot
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