Alexander Gauland, AfD, hat auf einer Wahlkampfveranstaltung im Eichsfeld in Thüringen davon gesprochen, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), in der Türkei zu „entsorgen“. Özoguz hatte im Mai in einem Gastbeitrag für den Berliner „Tagesspiegel“ geschrieben, eine spezifisch deutsche Kultur sei jenseits der Sprache nicht zu identifizieren. Gauland lehnt es ab, sich bei Frau Özoguz zu entschuldigen, weil er der Ansicht ist, dass eine Frau, die sagt, eine deutsche Kultur sei jenseits der Sprache nicht identifizierbar, in diesem Land nichts verloren hat. Herr Gauland hätte auch als Gentleman und gebildeter Deutscher reagieren können, in dem er als zweifellos profunder Kenner des Deutschtums der Dame hätte aufzählen können, welche zahllosen Identifikationsmerkmale deutscher Kultur es jenseits der Sprache gibt. Davon hätte nicht nur Frau Özoguz profitiert, sondern auch das öffentliche Ansehen des Herrn Gauland. Im Übrigen – da Alexander Gauland 26 Jahre älter ist als Frau Özoguz, sollte er sich lieber über seine eigene „Entsorgung“ Gedanken machen. Frau Özoguz dürfte damit noch etwas Zeit haben. Es sei der charmanten Dame gegönnt. Otfried Schrot
Der kluge aber nicht weise Alexander Gauland
- von Otfried Schrot
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