Der Warschauer Pakt, das Gegenstück zur NATO, wurde am 25.2.1991 aufgelöst. Der Kalte Krieg war zu Ende. Die Welt hätte einen Neuanfang machen können. Stattdessen hat die NATO seither mit einer Serie von Osterweiterungen die Ost – West – Spannungen neu angeheizt. Im Jahre 2017 soll Montenegro, dessen Bevölkerung nur zur Hälfte dafür ist, als 29. Staat in die NATO aufgenommen werden. Die NATO benimmt sich wie ein kleiner Junge im Zoo, der mit einem Stöckchen, das er durch einen Draht steckt, einen Tiger bis zur Weißglut reizt. Eines Tages entdeckt der Tiger ein Loch im Zaun und dann geschieht die Katastrophe. Der Tiger hat inzwischen zugeschlagen und die Krim besetzt, was von der NATO wiederum als Rechtfertigung für weitere Osterweiterungen benutzt wurde. Die unvermeidlich anwachsenden Ost – West – Spannungen nützen höchstens der amerikanischen Rüstungsindustrie, nicht aber Europa, von den Wirtschaftssanktionen gegen Russland ganz zu schweigen. Deutschland, das in hundert Jahren zwei blutige Kriege mit Russland geführt hat, täte gut daran, mit Blick auf seine Geschichte innerhalb der NATO energisch auf einer Kursänderung zu bestehen. Außerdem sollten wir bedenken, dass der Flüchtlingsstrom aus Asien und Afrika nach Europa nur vorübergehend zum Stillstand gekommen sein dürfte, da eine Beendigung der unsicheren politischen und wirtschaftliche Verhältnisse dort nicht in Sicht ist. Eines kann Deutschland ganz gewiss nicht: noch einmal Flüchtlingsströme aus aller Welt aufnehmen und sich gleichzeitig an einem NATO – Krieg mit Russland beteiligen! Otfried Schrot
Die Aufnahme Montenegros in die NATO
- von Otfried Schrot
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