Die Welt hat sich in ein Tollhaus verwandelt. Wenn während eines Fußballspieles eine solche Situation eintritt, greift der Schiedsrichter mit ganz bestimmten Befugnissen ein und stellt die Ordnung wieder her. Die politischen Verantwortungsträger der Welt haben es noch nicht begriffen. Der Schiedsrichter, in der Charta der Vereinten Nationen nicht vorgesehen, fehlt auf dem politischen Parkett der Welt. Die Ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates, gemäß Artikel 24 der UN – Charta für die internationale Sicherheit verantwortlich, - zu denen auch Russland und die USA gehören - gefährden die internationale Sicherheit durch ihre Zerstrittenheit statt sie zu festigen. Nun zur Ukraine. Der amerikanische Außenminister James Baker hat am 9.Februar 1999 im Katharinensaal des Kreml erklärt, das Bündnis werde seinen Einflussbereich “nicht einen Inch weiter nach Osten ausdehnen“, falls die Sowjets der Nato-Mitgliedschaft eines geeinten Deutschland zustimmten. Anschließend erfolgten unter Bruch der Zusage drei NATO – Osterweiterungen, nämlich am 12. März 1999, am 29.März 2004 und am 1. April 2009.Diese Entwicklung lässt sich beim besten Willen nicht als eine vertrauensbildende Maßnahme der NATO gegenüber Russland bezeichnen. Wladimir Putin hat darauf mit der Besetzung der Krim reagiert, weil er im Geiste bereits nach einem NATO - Beitritt der Ukraine die amerikanische Kriegsflotte in den Häfen der Krim hat vor Anker liegen sehen. Ein sehr gut nachvollziehbarer Gedankengang. Dann begann die Tragödie in der Ukraine. Wenn Staatschef Petro Poroschenko sein Volk lieben würde, dann würde er sagen: bevor noch mehr Ukrainer durch ukrainische Waffen sterben, erkläre ich mich mit drei Souveränitäten auf dem Territorium der Ukraine einverstanden, einer im Westen und zweier im Osten der Ukraine - und bevor Wladimir Putin einen Nervenzusammenbruch erleidet, der ihn zu einem militärischen Präventivschlag gegen die NATO veranlasst, verzichte ich auf einen NATO – Beitritt der Ukraine. Dann wäre sofort der Druck aus dem ukrainischen Kessel heraus. 5000 Tote als Produkt politischer Dummheit sind genug. Schuld und Ursache des Übels liegen ganz im politischen Verhalten der NATO, die das Versprechen des Außenministers James Baker vom 9.Februar 1999 im Katharinensaal des Kreml gebrochen hat. Bedauerlicherweise ist die NATO im Begriff, mit ihrer neuen „Speerspitze“ und der Vorverlegung militärischer Stützpunkte nach Osten die Gefahr einer Kurzschlusshandlung im Kreml mit unübersehbaren Folgen zu vergrößern. Ein Raubtier, dem die Verfolger zu nahe „auf den Pelz rücken“, dreht sich um und greift an. Ein Wort zu den vollmundigen Reden des Generalsekretärs Stoltenberg über angebliche russische Truppenbewegungen in der Ostukraine: nachdem die USA, gestützt auf gefälschte Luftaufnahmen von nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen Saddams Husseins, den Dritten Golfkrieg begonnen und geführt haben, sollten wir zu den Luftaufnahmen von militärischen Bewegungen, die die USA auf internationalen Konferenzen vorlegen, kein Vertrauen mehr haben. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.