Wir bemerken sowohl bei der EU als auch bei der NATO ein Symptom: Je größer die Bündnisse werden, desto problematischer ist es, sie alle im Gleichschritt zu halten. In der EU beobachten wir es bei Großbritannien, Polen und Ungarn, die ihre eigene Suppe kochen wollen, in der NATO bei der Türkei. Diese Trends werden früher oder später zum Zerplatzen der Bündnissysteme führen oder aber dazu, dass sie nur noch auf dem Papier stehen.
Es erscheint dringend empfehlenswert, mit den Erweiterungen dieser Bündnissysteme um weitere Mitglieder aufzuhören und „Hinauswurf- Klauseln“ in die Verträge einzuarbeiten, die es ermöglichen, unbotmäßige Mitglieder auszuschließen. Die NATO sollte es nicht Herrn Erdogan überlassen, darüber zu befinden, ob es Krieg oder Frieden zwischen der NATO und Russland gibt. Die NATO hätte Präsident Putin eine Entschuldigung so wie eine Entschädigung für das abgeschossene Flugzeug anbieten können und eine Pension für die Witwe des getöteten russischen Piloten. Weder Präsident Obama hat diesen Geistesblitz gehabt noch NATO – Generalsekretär Stoltenberg, am wenigsten Präsident Erdogan, der es in seiner „cholerischen Trampelhaftigkeit“ mühelos fertigbringt, einen Krieg zwischen der NATO und Russland zu anzuzetteln. Otfried Schrot
Die optimale Größe von Bündnissen
- von Otfried Schrot
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