Zitat aus dem Internet: Mit ihren 57 Teilnehmerstaaten in Nordamerika, Europa und Asien ist die OSZE die weltweit größte regionale Sicherheitsorganisation. Sie arbeitet daran, dass mehr als eine Milliarde Menschen in Frieden, Demokratie und Stabilität leben können. Ein schöner Satz. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Westlich der Grenze zwischen der NATO und Russland macht die NATO die Russen mit ihren Militärmanövern nervös und östlich dieser Grenze die Russen und die Weißrussen mit ihrem gemeinsamen Manöver die NATO. Und in Kiew verhandelt Herr Poroschenko mit den USA über Waffenlieferungen. Das alles sieht nicht nach Ost – West – Entspannung aus. Schläft die OSZE oder hintertreibt jemand den Entspannungsprozess? Die Aktionäre der Rüstungsindustrie auf beiden Seiten betreiben mit Sicherheit hinter den Kulissen unter Ausnutzung ihrer zahllosen Verbindungen in die politischen Apparate auf beiden Seiten die Rückkehr zum Kalten Krieg. Die für die politische Arbeit der OSZE Verantwortlichen könnten dem aber energischer entgegen wirken. Der amtierende Vorsitzende der OSZE, der österreichische Außenminister Sebastian Kurz, dürfte recht gern durch eine intensive „ vermittelnde und deeskalierende Reisetätigkeit“ zwischen Moskau, Washington und Brüssel auffallen, um dem Drang der internationalen Rüstungsindustrie zum Kalten Krieg entgegenzuwirken. Wladimir Putin könnte auch gern einmal aus der Reserve kommen und vor allem den Staaten des Baltikums, die ihre Zwangsmitgliedschaft im Warschauer Pakt in unguter Erinnerung haben, über die NATO – Grenze hinweg Verträge über gute Nachbarschaft und Freundschaft anbieten. Die wichtigste Aufgabe, die der österreichische Außenminister in seiner Zweitfunktion zu bewältigen haben wird, sieht der Leserbriefschreiber jedoch darin, eine befriedigende Antwort auf die Frage zu finden, wie man den neuen Präsidenten der USA daran hindern kann, durch unbesonnene Taten die Welt und die Menschheit in ihr auszulöschen. Der Präsident der USA ist immerhin Herr über 6800 Atomsprengköpfe. Der Leserbriefschreiber möchte den Präsidenten der USA gern mit der folgenden Frage konfrontieren: Herr Präsident, wenn Sie der Ansicht sind, dass Nordkorea für seine Weigerung, 15 Atomsprengköpfe zu vernichten, eine militärische Auslöschung des Präsidenten Kim Yong Un und seines 25 Millionen Bürger zählenden nordkoreanischen Volkes durch die USA verdient hat, welche Bestrafung verdienen dann der Präsident der USA und sein 325 Millionen Bürger zählendes Volk, wenn sie sich weigern, 6800 Atomsprengköpfe zu vernichten?“ Otfried Schrot
Die OSZE im Dornröschenschlaf
- von Otfried Schrot
- Zugriffe: 1085
- Hinweis der Redaktion: Dies ist ein ungekürzter, unzensierter Originalleserbrief. Die Bürgerredaktion ist neutral. Verantwortlich für den Inhalt (auch der Kommentare) ist ausschließlich der Autor. Gedruckter Text ist farbig. Bewerten am Ende des Beitrags. INFO zum Autor, auch alle seine weiteren Artikel: klicken Sie bitte oben bei den Schlagwörtern den Namen des Autors. Ende des Hinweises.