Es ist zu fast allen Zeiten der Weltgeschichte so gewesen, dass Machthaber die politischen Grenzen der Völker bestimmt haben und nicht die Völker selbst.
Alle Grenzen in Nordafrika und in Arabien sind in den letzten 150 Jahren von weißen Kolonialherren gezogen worden,ohne dass diese den betroffenen Völkern eine Chance zur Mitbestimmung eingeräumt haben. Das rächt sich jetzt.
Die Mitbestimmungsbedürfnisse in der ganzen Menschheit sind inzwischen so angewachsen, dass man das Prinzip, dass die Regelung von Grenzziehungen Sache der Herrschenden ist, als ausgedient bezeichnen kann.
Die älteste und ehrwürdigste Demokratie der Welt, die britische, die auf die “Magna Charta Libertatum” vom 15. Juni 1215 zurückgeht, hat es am schnellsten begriffen. Die Frage der Trennung Schottlands von England wurde durch eine Volksabstimmung mit der Sanftheit des Südwindes gelöst, ohne dass es einen einzigen Toten gegeben hätte.
Die Herrschenden in Spanien, in China und in der Ukraine haben da größere Probleme mit sich selbst, und ihre Völker müssen darunter leiden.Es hat Tote gegeben und es wird Tote geben.
Spanien täte gut daran, in der Katalonien – Frage dem Beispiel Großbritanniens zu folgen. Der beschrittene Weg wird nur zu einer katalanischen Volkserhebung führen, welche am Ende die spanische Monarchie ins Wanken bringen wird.Die Frage, ob sich die Ukraine in zwei, drei oder vier Staaten teilen oder aber ein Staat bleiben sollte, hätte auch mit einer Volksabstimmung ohne einen einzigen Toten geklärt werden können – wenn in Kiew nicht die falschen Männer das Sagen hätten. Im übrigen wage ich die Prognose, dass die Kommunistische Partei Chinas, die durch eine Revolution an die Macht gekommen ist, auch durch eine Revolution wieder hinweggefegt werden wird.
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Otfried Schrot
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