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Das Wort "Triage" hat das Potential zum Wort oder zum Unwort des Jahres 2020, gar des ganzen Jahrhunderts, zu werden. Vielleicht beides. Sagt es doch aus, was uns alle betrifft: wer von uns soll leben, wem helfen wir und wem nicht.

"Triage" bewegt sich, weil es unumkehrbare Fakten, den Tod, schafft, auf einem sehr schmalen Grad. Immer und immer zu Unrecht, weil sie von der Sachlage erzwungen ist, alle gleich trifft und nicht "menschgemacht" ist, in Gefahr, mit Rassismus oder Euthanasie auf eine Stufe gestellt zu werden. Immer im Wissen, den unlösbaren Konflikt zwischen subjektiver Betroffenheit und objektiver Rationalität nicht entscheiden zu können. Sie spaltet, deutlich wie keine andere Entscheidung in Gewinner und Verlierer.

Die "Triage" ist eine Entscheidung für ganze Bevölkerungsgruppen, die im Vorfeld durch Konvention, z.B.: "Reichen die Plätze in den Rettungsbooten nicht, bekommen sie Frauen und Kinder", oder durch die Bestimmung der Begünstigten nach Eintritt des Notfalls, z.B.: "Männer raus! Frauen und Kinder rein!" getroffen wird.

Im medizinischen Bereich ist "Triage" täglich Brot. Vor allem in der Transplantationsmedizin. Wenn dort alles regel- gerecht läuft und der Begünstigte nicht gerade ein Fürst ist, bekommt das Herz, die Niere, die Lunge, der Patient, dem ein Ärzteteam die besten Heilungschancen zurechnet.

In der Coronakrise ist die Vermeidung der "Triage" das erklärte Ziel der Virologen und Politiker. Man will jedem Menschen die best mögliche Behandlung zukommen lassen. Wenn man die Infektionszahlen, so das Kalkül, so weit streckt, dass die Gesundheitssysteme jeden Betroffenen maximal versorgen können, muss zur "Triage" niemand eine Entscheidung treffen und alle sind als "Retter der Nation" gar als "Retter der Welt", fein raus. Gelingt das einmal nicht wie in Italien, entscheiden die Ärzte die "Triage" wie gewohnt.

Überall anders in der ersten Welt, Gesundheit hat Vorrang, ist jedes Mittel zur Vermeidung der "Triage" recht.

Ist es aber leider nicht.

Denn das Wort "Triage" ist tückisch. Es tritt ein, selbst wenn man es bewusst vermeidet. Immer wenn "Alles getan" wird um eine Bevölkerungsgruppe zu schützen, ist die Bevölkerungsgruppe die dieses "Alles" tun muss oder die davon nicht betroffen ist, auf der anderen Seite bei den Verlierern. Solange sich das im Hilfebereich bewegt, von den Spiegelneuronen gedeckt, entsteht keine offen zu erkennende "Triage Situation". In dem Augenblick aber, in dem sich der Helfer mit seiner Hilfe selbst beschädigt, in dem Augenblick, in dem der Helfer nur noch seinen eigenen Tellerrand, seine eigene Nation, seine eigene Gesundheit, seinen eigenen Hunger im Blick hat, manifestiert sich die "Triage" sofort. Dann ist die Entscheidung wer leben soll und wer nicht, getroffen.

Den Alten und Kranken bei uns soll geholfen werden.

Das ist die heute die von den reichen Ländern durch Verschweigen und Nationalisierung vereinbarte Triage. Dafür setzen sie Demokratie und Wirtschaft aus.

Die dadurch entstehenden anderen jungen und alten Toten sind der Kollateralschaden. Die Armen, die Ruinierten, die psychisch Kranken, die Einsamen, die dritte Welt, usw., usw., bis hin zu meinem Wirt, zum verhungerten Kind in Uganda. Seien sie denn krank oder nicht. Die kommen nicht in das Rettungsboot.

Auch wenn das im allgemeinen nationalen Ego - Hype niemand hören will.

Ja, Herr Schäuble, manchmal bedeutet der Schutz des Lebens, den Tod mit einer "Triage" im Vorfeld zuzulassen Sich nicht weg zu ducken.

Auch wenn es schrecklich schmerzt.

Michael Maresch

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