Der „President elect“ hat einmal mehr bewiesen, dass seine Stimme so laut ist wie sein Kopf leer. Nun ist die UNO Ziel seines „Sach-Unverstandes“ geworden. Via Twitter schrieb er, derzeit seien die Vereinten Nationen ein Club, in dem Leute zusammenkämen, redeten und eine «gute Zeit» verbrachten. Dies sei traurig, dabei habe das Gremium großes Potenzial. In der Tat – dem großen Potential steht eine große Untätigkeit gegenüber. Weshalb denn? Vielleicht ist er ja durch eigenes Nachdenken schon darauf gekommen, dass der Zwang zur Einstimmigkeit die Tätigkeit des Weltsicherheitsrates und damit die ganze UNO lähmt. Die größte ungetane Arbeit der UNO steht in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen : 1945 schrieben die Regierungen - mit dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges noch in den Knochen – in die Charta: wir, die Völker der Vereinten Nationen, sind fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren und haben beschlossen, in unserem Bemühen um die Erreichung dieses Zieles zusammenzuarbeiten. Nichts ist daraus geworden, nicht zuletzt deshalb, weil die USA sich seit 1945 zahlreiche Kriege gegönnt haben. Weit über fünf Millionen Menschen sind seither ums Leben gekommen. Donald Trump sollte sich erstens auf seinen präsidentiellen Hintern setzen und die wichtigsten internationalen Verträge studieren, deren Inhalt er als Präsident unbedingt kennen sollte, und zweitens eine Kommission zusammenstellen, die den Auftrag erhält, zur Umsetzung des der Welt 1945 gegebenen Versprechens eine „Road Map von der Weltordnung des Krieges zur Weltordnung des Friedens 2017 bis 2042“ auszuarbeiten, statt sich mit Hinz und Kunz auf Twitter wegen Nichtigkeiten herumzubalgen. Dazu sollte er die ganze UN- Generalversammlung einspannen. Dann werden die spesenverzehrenden Damen und Herrn im UN – Gebäude in New York keine „gute Zeit“ mehr haben, sondern Blut und Wasser schwitzen, denn es gibt allerhand zu tun. Als krönende Sofortmaßnahme seiner präsidentiellen Tatkraft sollte er den amerikanischen Rekord - Waffenexporten sofort Einhalt gebieten. Otfried Schrot
Donald Trump und die UNO
- von Otfried Schrot
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