Gerhard Schröder ist zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates des mit westlichen Sanktionen belegten russischen Energieriesen Rosneft gewählt worden, begleitet vom Wolfsgeheul aus dem Westen. Liebe europäischen Mitbürger, heult doch bitte etwas leiser! Sollte der Tag kommen, an welchem der Dilettant im Weißen Hause die halbe Welt in den Abgrund reißt, dann ist Wladimir Putin möglicherweise der Einzige, der mit der Vermittlung Gerhard Schröders dem ertrinkenden Europa einen Rettungsring zuwirft. Man kann von Gerhard Schröder sagen was man will, aber es steht fest, dass er zurzeit der einzige europäische Politiker ist, der „mit Wladimir Putin kann“. Es wäre gut, wenn sich auch andere europäische Politiker diese Fähigkeit aneignen würden. Putin ist kein Idealtyp eines Demokraten. Er hat gerade einen seiner Gegenspieler, Alexej Nawalny, verhaften lassen. Aber ist Donald Trump der Idealtyp eines Demokraten? Ist Mariano Rajoy in Spanien der Idealtyp eines Demokraten, der gerade das halbe katalanische Volk verhaften lässt? Deutschland kann diese politischen Schachfiguren nicht austauschen. Wir müssen sie nehmen wie sie sind, aber wir sollten uns nicht von einer dieser Figuren gegen eine andere ausspielen lassen, z.B. von den USA gegen Russland. Die Sanktionen gegen Russland schaden der europäischen Wirtschaft, damit auch der deutschen Wirtschaft. Daraus sollten wir Konsequenzen ziehen. Beenden wir Deutschen endlich unsere blinde Hörigkeit gegenüber dem Weißen Haus, völlig egal, welcher „ Depp“ dort gerade im Oval Office sitzt, und balancieren wir unsere außenpolitischen Beziehungen gleichmäßig nach allen Seiten aus! Dazu gehört selbstverständlich auch eine entschiedene Verbesserung der Beziehungen zu Russland und dabei insbesondere eine alsbaldige Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen. Wenn Donald Trump brüllt „America first“, dann sollten wir Europäer zurückbrüllen „Europe first“! Und gönnen wir dem aus kleinen Verhältnissen stammenden Gerhard Schröder neidlos seinen neuen Reichtum. Europa könnte ihn eines Tages noch brauchen! Otfried Schrot
