Sehr geehrte Damen und Herren,
das im Betreff genannte Zitat, das in genanntem Artikel als Zwischenzeile steht und im Leserbrief von Herrn Robert Renner in der AZ v. 12. 09.2012, S 21 Leserforum "Nichts als Werbung", erster Leserbrief, wiederum Fr. Wulff (ohne Korrektur von Ihnen ) zugeordnet wurde, ist ein abgewandeltes Zitat von dem jüdischen Maler Max Liebermann zu Beginn der Judenverfolgungen im Dritten Reich (s. u. letztes Zitat) und lautet: "Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen könnte".( Es war auch in der sehenswerten Liebermann- Ausstellung beim Auktionshaus Hampel, München, vor einigen Jahren zu lesen )
Es handelt sich somit wieder um Nassauertum aus dem Hause Wulf (leider representativ für viele Juristen und unser Land : Absahnen, wo es nur geht, daher waren die Wulffs eigentlich gute Repräsentanten). Das Privatleben der Wulffs und die vermutete Langeweile von Fr. Wulff gehen mich nichts an, aber Plagiate und geistiger Diebstahl, von wem auch immer, sollen in einer Demokratie nicht salonfähig werden, schon gar nicht unterstützt von einer an sich kritischen Presse, noch dazu wenn Zitate von verstorbenen jüdischen Künstlern missbraucht werden.
Von der AZ, zumindest Ihrer Kulturredaktion, hätte ich erwartet, das Sie vorher recherchieren oder besser gar das berühmte Zitat kennen. Eigentlich gehört der genannte Artikel und der Leserbrief dazu richtig gestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Maresch, München