
MANNHEIM RATLOS?
Kritik zum Editorial „Bereit zum Streit an Weihnachten?“ vom 24.12.2024 von
"MM"-Chefredakteur Karsten Kammholz ist überzeugt: Eine erschütterte 
Gesellschaft darf zum Weihnachtsfest politisch werden. Der Familienfrieden 
lebt von etwas anderem.
Mit Widersprüchen dürfte es kaum gelingen zu einer Orientierung für eine 
erschütterte Gesellschaft zu gelangen. Was Karten Kammholz nicht gelingt: 
Mannheim als Stadt zu präsentieren, die nach der konservativen Wende den 
konservativen Zeitgeist überzeugend vertritt.
Der Kommentar erscheint weniger interessant, da er weder eine konsistente 
Botschaft hat noch praktisch umsetzbare oder inspirierende Ideen liefert. 
Stattdessen ist er ein Spiegel gesellschaftlicher Verwirrung und 
Zerrissenheit – ohne diese produktiv aufzulösen. Ein Kommentar, der klare 
Positionen oder kreative Lösungen bietet, hätte mehr Eindruck hinterlassen.
Betrachten wir einmal seinen „Selbstversuch“ etwas näher, dann schleicht 
sich ein ungutes Gefühl ein, dem eine Serie von Widersprüchen folgt.
Die Ambition: Besinnlichkeit vs. Realität
Widerspruch: Der Kommentar beginnt mit dem Anspruch, Besinnlichkeit und 
Ruhe zu fördern, zeichnet aber gleichzeitig ein Bild einer chaotischen Welt 
voller Krisen, Wahlkampf und Unsicherheit.
Warum problematisch: Der Text erzeugt keine klare Linie, ob wir uns der 
Ruhe hingeben sollen oder ob wir die Krisen als unausweichlichen 
Bestandteil akzeptieren müssen. Diese Dualität lässt den Leser ratlos 
zurück.
Kritik an politischem Streit vs. Einladung zur Diskussion
Widerspruch: Während der politische Streit als unpassend für die 
Weihnachtszeit kritisiert wird, schlägt der Autor gleichzeitig vor, über 
Politik zu sprechen, da neue Meinungen bereichernd seien.
Warum problematisch: Dieser Widerspruch zeigt, dass der Kommentar selbst 
nicht weiß, ob politische Diskussionen an Weihnachten positiv oder negativ 
sind. Er gibt keine praktische Orientierung.
Tradition und Innovation: Familienfeste vs. Fremde einladen
Widerspruch: Einerseits wird die familiäre Nähe als zentrales Element von 
Weihnachten hervorgehoben, andererseits wird geraten, Fremde einzuladen, um 
familiären Konflikten zu entkommen.
Warum problematisch: Der Vorschlag, Fremde einzuladen, mag kreativ sein, 
widerspricht aber dem traditionellen Bild von Weihnachten. Das könnte Leser 
irritieren, die gerade diese Tradition suchen.
Psychologischer Rat vs. Realität der Konflikte
Widerspruch: Der Hinweis der Psychotherapeutin Stefanie Stahl auf 
humorvolle und ruhige Reaktionen wird erwähnt, aber die dargestellten 
politischen und gesellschaftlichen Konflikte widersprechen einer solchen 
Gelassenheit.
Warum problematisch: Der Kommentar vermittelt keine glaubwürdige Strategie, 
wie man den Spagat zwischen emotional aufgeladenen Themen und harmonischem 
Umgang meistern kann.
„Wahlkampf zu Weihnachten“ vs. „Weihnachten ohne Politik“
Widerspruch: Der Text betont mehrfach, dass Weihnachten nicht von Politik 
dominiert werden sollte, während er gleichzeitig politische Themen in den 
Mittelpunkt stellt (Wahlkampf, Magdeburger Tat, Krisen).
Fehlende emotionale Tiefe: Anstatt sich auf die Essenz von Weihnachten – 
Liebe, Gemeinschaft – zu konzentrieren, bleibt der Kommentar auf einer 
oberflächlichen Betrachtung hängen.
Eine Note für Qualitätsjournalismus kann hier leider nicht vergeben werden.
Günther Kirchner












































































































