Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz will die Flüchtlingskrise zum Wahlkampfthema machen….Mit Blick auf die steigende Zahl von Menschen, die derzeit über das Mittelmeer nach Europa kommen, nannte er die Situation "hochbrisant". In der Bild am Sonntag sagt er: "Wer auf Zeit spielt und versucht, das Thema bis zur Bundestagswahl zu ignorieren, verhält sich zynisch." Stellungnahme des Leserbriefschreibers: lieber Herr Schulz, Deutschland spielt schon seit seinem Beitritt zur UNO am 3. Oktober 1990 „auf Zeit“, denn Deutschland hat bei seinem Beitritt zur UNO auch die Charta der Vereinten Nationen unterschrieben, in deren Präambel festgeschrieben ist, dass die Mitglieder der UNO „künftige Geschlechter vor der Geißel des Kriegs bewahren“ wollen. Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt, für den auch die SPD Mitverantwortung trägt. Wo Waffenexporte ankommen, finden früher oder später auch Kriege statt, die Flüchtlingsströme erzeugen, die sich vornehmlich Deutschland zum Ziele setzen, weil sich auf der Welt herumgesprochen hat, dass sich hier gut leben lässt. Ist das Deutschlands Beitrag zur Erfüllung des in der UN – Charta der Menschheit gegebenen Versprechens, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren? Nicht nur die CDU, sondern auch die SPD muss den Bruch dieses Versprechens mit auf ihr politisches Gewissen nehmen! Also, Herr Schulz, erinnern Sie sich doch bitte an das Sprichwort: wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen! Die Sache hat allerdings einen Haken: die beiden größten Waffenexporteure der Welt, deren schlechtem Beispiel Deutschland folgt, nämlich Russland und die USA, drücken sich mehr oder weniger erfolgreich vor der Aufnahme von Flüchtlingsströmen! Auch die haben die UN – Charta unterschrieben. Es bleibt eine traurige Wahrheit: mit vereinten Kräften werden die USA, Russland, Deutschland und die kleineren Waffenlieferanten, die den Planeten mit dem Instrumentarium für Mord und Totschlag überfluten, die Chancen der ungeborenen Generationen, in einer friedlichen Welt zu leben, schon zunichtemachen! Aber so weit, Herr Schulz, denken Sie natürlich nicht voraus! Otfried Schrot
Martin Schulz und die Flüchtlingskrise
- von Otfried Schrot
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