Die USA und China, beide Atommächte, geraten wieder einmal im Chinesischen Meer aneinander. Das erinnert uns daran, dass es eine absolute Sicherheit vor einem Atomkrieg noch nicht gibt. Wir alle wissen aus dem Alltag, wie schnell ein Streit zwischen zwei oder mehr Hitzköpfen eskalieren kann. Das wird dann richtig gefährlich, wenn sie über – wie es der Fall ist – ca. 16 000 Atomsprengkörper verfügen. Nach dem Einsatz dieses Potentials braucht sich die Menschheit über ihre Zukunft keine Gedanken mehr zu machen. Als „Spätfolge“ des Atomwaffensperrvertrages von 1968 werden die Bestände an Nuklearwaffen zwar mit „würdevoller Langsamkeit abgerüstet“, dafür aber Teilbestände modernisiert, weil ihre Effizienz zum Töten als unzulänglich empfunden wird. Die USA haben die ihnen hörige Nation Deutschland ebenfalls mit der Stationierung von 20 dieser modernisierten Nuklearwaffen beglückt. Daran können wir unschwer erkennen, dass an den Schalthebeln der Macht weltweit zumindest teilweise Persönlichkeiten sitzen, die in einer Nervenheilanstalt eigentlich besser aufgehoben wären. Wie kann „die schwarze Wolke der atomaren Drohung“ zum Verschwinden gebracht werden? Antwort: es gibt eine Lücke in der Charta der Vereinten Nationen, die geschlossen werden muss. Vorschlag des Leserbriefschreibers: In die Aufzählung der Hauptorgane der UNO im Artikel 7 der „Charta der Vereinten Nationen“ wird ergänzend eingefügt: der Oberste Moderator! Er wird auf Anrufung eines Mitglieds der Vereinten Nationen tätig, dass auf Grund der Eskalation eines Konfliktes zwischen Atommächten die Gefahr eines Atomkrieges heraufziehen sieht. Der Oberste Moderator beruft dann Repräsentanten der miteinander im Streit liegenden Atommächte zu einer Konferenz ein und fällt nach eingehender Prüfung der Konfliktsituation einen Schiedsspruch, den die betroffenen Atommächte zu akzeptieren haben, um eine nukleare Auseinandersetzung zu verhindern. Der Leserbriefschreiber hält es für wahrscheinlich, dass die Atommächte nicht ohne weiteres bereit sein werden, sich dieser Regelung zu unterwerfen. Nur ein großer Druck mündiger, verantwortungsbewusster Weltbürger aus der Tiefe der Menschheit, verstärkt durch zahllose Nichtregierungsorganisationen, wird diese Ergänzung der „Charta der Vereinten Nationen“ bewirken. Den Atommächten wie den Nichtatommächten ruft der Leserbriefschreiber zu: „Hört endlich auf, immer mehr Waffen zu produzieren und produziert stattdessen mehr Recht“. Möge dieser mahnende Leserbrief den Weg zu „denen da oben“ finden, die nicht zu reagieren pflegen, wenn ihnen ein gewöhnlicher Weltbürger einen Brief schreibt!Otfried Schrot
Sieben Milliarden über dem Abgrund
- von Otfried Schrot
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