Sowohl das Glyphosat als auch die Atombombe sind Symbole für die Nachgiebigkeit der deutschen Politik gegenüber mächtigen Interessengruppen. Es ist schon ein starkes Stück, dass der deutsche Landwirtschaftsminister unter Missachtung der ihm bekannten Richtlinienkompetenz der Bundeskanzlerin dreist genug war, für die Verlängerung des Einsatzes von Glyphosat um fünf Jahre in einem internationalen Gremium zu stimmen, ohne dass ihm mehr passiert als eine Rüge der Kanzlerin. Der Leserbriefschreiber ist geneigt, die Kanzlerin mit einer Katze ohne Zähne zu vergleichen, in deren Anwesenheit die Mäuse ungefährdet auf dem Tisch tanzen können. Und die Atombombe? Deutschland hat zusammen mit den NATO – Staaten den in der UNO ausgehandelten Atomwaffenverbotsvertrag nicht unterzeichnet, treu den USA und der Strategie der Abschreckung.
Stellungnahme des Leserbriefschiebers: Wir haben in der Berlin – Krise und in der Kuba – Krise erlebt, wohin uns die Strategie der Abschreckung beinahe geführt hätte. Wir haben nichts daraus gelernt. Die Menschheit wird nicht mit einer Strategie der wechselseitigen Abschreckung überleben, sondern nur mit einer Strategie des wechselseitigen Vertrauens, in einer Welt, in der Handel und Wandel über die Grenzen hinweg gedeihen, ohne Sanktionen und Blockaden.
Das sei sowohl den Atommächten als auch der deutschen Bundeskanzlerin „ins Gebetbuch geschrieben“. Die "Weltordnung des wechselseitigen Vertrauens" hat nur einen Haken: es gibt für die Rüstungsindustrie nichts mehr zu verdienen! - Im Übrigen wünscht sich der Leserbriefschreiber endlich einmal einen deutschen Regierungschef, der den Mut hat, dem amerikanischen Präsidenten so heftig seine abweichende Meinung zu verkünden, dass das zornerfüllte Knirschen seiner Zähne das Weiße Haus zum Beben bringt!
Otfried Schrot
Was das Glyphosat mit der Atombombe zu tun hat
- von Otfried Schrot
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