Kölner Stadtanzeiger: Ein aufgebrachter US – Präsident hat angesichts des gravierenden Heroin- und Opioidmißbrauchs in den Vereinigten Staaten einen nationalen Gesundheitsnotstand verhängt. Es handele sich um die schlimmste Drogenkrise in der amerikanischen Geschichte, sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus in Washington. In den USA sterben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC jeden Tag im Schnitt 91 Menschen an einer Opioid-Überdosis. Neben Heroin gehören dazu auch Mittel, die als Medikamente eingesetzt werden. Im Jahr 2015 gab es insgesamt rund 52 000 Drogentote, 33 000 von ihnen hatten Opioide genommen. Nach vorläufigen Angaben stiegen die Zahlen 2016 weiter an.
Trump scheint sich von dem folgenden Sachverhalt nicht in der Nachtruhe stören zu lassen: durchschnittlich 90 Menschen sterben täglich in den USA durch Schusswaffen, davon ca. 7 Kinder, ca. 30 000 Tote sind es jährlich, davon ca. 3000 Kinder, von den 30 000 Toten jährlich sind ca. 20 000 Selbstmorde und ca. 10 000 Morde. Der Vater der Nation sollte sich über folgende Frage Gedanken machen: was veranlasst 52 000 Menschen dazu, sich durch Drogen das Leben zu nehmen, und 20 000 Menschen, zum Selbstmord eine Waffe zu benutzen? Das sind 72 000 Selbstmörder. Der Leserbriefschreiber regt an, dass sich Donald Trump einmal einen Überblick verschafft über die Motivationen dieser 72 000 Verzweifelten, um daraus Anhaltspunkte für eine verantwortungsbewusste und vor allem fürsorgliche Führung seiner Nation zu gewinnen. Möge der Milliardär Trump sich auch einmal Gedanken über die Ärmsten der Armen in der amerikanischen Gesellschaft machen, die am Abgrund der Verzweiflung hängen. Möge er die richtigen Konsequenzen ziehen -
vor allem die, dass er zusätzlich zum Gesundheitsnotstand auch den Waffennotstand ausruft! Otfried Schrot
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