Es ist menschlich verständlich, dass niemand an einen Regenschirm denkt, wenn die Sonne scheint. Ungemütlicher wird es schon, wenn man durch den Regen muss und keinen Schirm hat. Vollends ungemütlich wird es, wenn einem das Schicksal das Zuhause nimmt und man in einem im Schlamm stehenden Zelte übernachten muss, in welches das Regenwasser hineinläuft. Fukushima und Idomeni haben eine Gemeinsamkeit: die Gesellschaft ist auf Katastrophen dieses Ausmaßes nicht vorbereitet gewesen. Katastrophen lassen sich nur selten vorhersehen. Niemand weiß, wann und wo das Schicksal als nächstes zuschlägt. Was ist, wenn ein marodes Kernkraftwerk in Ostfrankreich oder in Ost – Belgien aus der Kontrolle gerät und eine Wolke mit radioaktiver Verstrahlung sich, von den Westwinden getrieben, in Richtung Rheinland – Pfalz und Nordrhein – Westfalen bewegt, um dort ihren tödlichen Inhalt mit dem Regen abzuladen? Können die Landesregierungen ihren Bürgern dann eine strahlensichere Unterbringung bieten – 10 – 20 – 30 Millionen Menschen? Was nützt uns dann unser vorbildlicher Ausstieg aus der Kernenergie? Die gesamte Menschheit begeht einen Fehler: sie gibt  zu viel für die Kriegsvorbereitung und zu wenig für die Katastrophenvorsorge aus. Es ist nicht erkennbar, ob der mit der Konstruktion einer neuen Bomberflotte zur Abschreckung der Russen beschäftigte Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika gelegentlich daran denkt, dass in nur  7000 Metern Tiefe unter dem Yellowstone – National – Park ein Super – Vulkan schlummert, der im Falle seines Ausbruchs die Hälfte der Vereinigten Staaten unter einer  Schicht aus Vulkanasche begraben würde. Was würde Wladimir Putin tun, wenn Russland von einem Meteoriten getroffen würde, der noch größere Schäden anrichtet als der Meteor von Tscheljabinsk vom 15. Februar 2013? Seine Atomraketen wären dann zur Lösung des Problems ungeeignet.  Fazit: die Menschheit ist auf Grund des Mangels ihrer Politiker an politischer Fantasie nicht ausreichend auf Katastrophen aller Art vorbereitet. Der Leserbriefschreiber spricht die Empfehlung aus, wenigstens ein Drittel der Rüstungsausgaben der Menschheit umzuleiten in die Bereitstellung von Wohnraum, Transportmitteln (Land, Luft, See), Krankenhäusern, Rettungsgerät sowie die Ausbildung von Rettungspersonal und von Helfern aller Art, die in Katastrophengebieten benötigt werden. Der wichtigste Faktor für die erfolgreiche Bekämpfung der Folgen von Katastrophen aller Art ist jedoch Solidarität, am besten weltweite Solidarität. In Idomeni ist nicht einmal europäische Solidarität zu erkennen, die die deutsche Bundeskanzlerin vergeblich anmahnt, wofür sie sich auch noch beschimpfen lassen muss. Otfried Schrot

 


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