Nicht nur im Hirn des neuen Herrn im Weißen Haus herrscht Chaos, sondern auch in seinem Kabinett. Es begann mit zwei katastrophalen Erklärungen Trumps: erstens, er habe die Absicht, die Botschaft der Vereinigten Staaten in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, was dem Wurf eines Streichholzes in ein Pulverfass gleichkäme, und zweitens seine Überzeugung, dass die NATO obsolet sei, was deren Mitglieder aufgeschreckt hat wie ein Fuchs im Hühnerstall die Hennen. Sein Verteidigungsminister setzt diesen Hüftschüssen die Krone auf, indem er dem NATO – Generalsekretär Stoltenberg in einem Telefongespräch erklärt, die NATO sei unverzichtbar. In der nächsten Kabinettsitzung Trumps scheint eine Schlägerei unvermeidbar zu sein. Vorschlag zur Lösung des Konflikts: die NATO –Mitgliedsstaaten stimmen darüber ab, ob sie ihr Bündnis noch für notwendig halten oder eher nicht und ziehen zuvor Wladimir Putin als Berater hinzu. Das wäre für Putin eine ausgezeichnete Gelegenheit, die NATO von seiner Harmlosigkeit zu überzeugen. Trump hätte sich in der Zeit, in der er die Zuschauer bei seiner Vereidigung gezählt hat, besser mit seinem Verteidigungsminister über seine künftige Sicherheitspolitik abstimmen sollen.
Otfried Schrot
Wie der Herr so´s G´scherr
- von Otfried Schrot
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