Wenn Axel das wüsste
Die verrückteste Soap-Opera spielte 2013 bei Springer in Berlin. Eine komplett erfundene Nacherzählung
Von Willi Winkler in der Sz vom 31.12.13/1.1.14
Willi Winkler lässt manchmal, so z. B. hiermit, sogar den Verlust von Herbert Rhiel-Heyse vergessen!
Seine ‚komplett erfundene Nacherzählung’ könnte realistischer nicht sein. Ich habe sie per Vorlesen schon mehrfach weiterverbreitet.
Es ist wahr: Viele ehrenwerte Intellektuelle, die früher mit Springer in nichts, aber auch schon in gar nichts kooperiert hätten, haben sich von dem, mit der Gnade der späten Geburt gesegneten Musikwissenschaftler Döpfner und Herrn Ex-Apo Schmid einseifen lassen. Für mich ist BILD – dieses machtorientierte Machwerk als APO zu verkaufen ist der Gipfel an Zynismus – so lange eine ‚Schweinezeitung’ und der Verlag selbiges, bis sich die ‚Marquise’ höchstselbst bei der Familie Dutschke für die Stimmungsmache gegen Rudi, deren Opfer er schließlich wurde, öffentlich entschuldigt (Auf Seite 1 BILD, ganzseitig) und diese Entschuldigung mit einer kleinen Entschädigungszahlung von mindestens einer Million Euro flankiert.
Ihr Axel Cäsar war der spiritus rector der Hetzkampagnen der späten 60iger Jahre gegen die APO und deren Wortführer. Das wissen alle Zeitzeugen, die sich wie ich noch an diese Zeit lebhaft erinnern können. Die ‚Öffnung des Springer-Archivs’ kann diese historische Tatsache nicht widerlegen, wie der Schöngeist Döpfner meint, uns weismachen zu können. Er glaubt tatsächlich, unsere Erinnerungen als „Klischees in den Köpfen“ entzaubern zu können, die sich angeblich "als Endmoränen einer bis heute wirkungsvollen SED-Propaganda und Stasi-Desinformation“ erweisen.
Mit diesem Satz hat er sich endgültig als geistiges Klon von Axel Cäsar geoutet.