Wonach die Welt schreit
- von Otfried Schrot
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Der Streit zwischen Barcelona und Madrid zeigt es, der Streit zwischen Washington und Pyongyang desgleichen und der Streit zwischen Washington und Teheran ebenso. Überall der gleiche Kommunikationsfehler: die Kontrahenten beschimpfen und bedrohen sich aus der Entfernung, aber keiner hat den Mut, sich mit dem Gegner Auge in Auge an einen Konferenztisch zu setzen. Eher riskieren sie einen Atomkrieg als einen persönlichen Kontakt. Die Menschheit benötigt dringend ein auf einen internationalen Vertrag gestütztes Vermittlersystem – das man auch Moderatorensystem nennen könnte – dass jede Partei in einem Konflikt zwingt, einen Moderator zwischen sich und dem Konfliktgegner zu akzeptieren, der das Gespräch zwischen den Streithähnen steuert, und zwar nicht in Richtung Atomkrieg, sondern in Richtung Konfliktlösung. Voraussetzung dafür ist eine Weiterentwicklung des internationalen Rechtes, die bedauerlicherweise niemand in Angriff nimmt. Die ständigen Mitglieder des sogenannten Weltsicherheitsrates, die USA, Russland und China, deren Hauptaufgabe es zu sein scheint, Rivalitäten zu schüren , Kriege zu führen und ihre Macht, vor allem ihre Militärmacht, unablässig auszubauen, aber keineswegs Initiativen in Richtung einer sichereren Welt zu ergreifen, verschwenden offensichtlich keinen Gedanken an eine Weiterentwicklung des internationalen Rechtes. Tausende arbeiten an der Weiterentwicklung von Mobiltelefonen, aber niemand an der Schöpfung eines zuverlässigen Systems für die Erhaltung der Sicherheit der Welt. Da diejenigen, die am Elend der Welt gut verdienen, stets den besseren Zugang zu den Regierungen haben, deren Gesetzgebung sie mit „finanziellen Spritzen“ für die eigenen Interessen günstiger zu beeinflussen vermögen als die unter den Kriegen Leidenden, die kein Geld für Parteispenden haben, kann nichts besser werden. Rund 2000 Atomsprengköpfe liegen bereit, unter der Führung von Cholerikern wie Donald Trump das Ende der Weltgeschichte zu besiegeln – es sei denn, aus der Tiefe der Menschheit wächst eine Weltbürgerbewegung empor, die den ganzen Planeten umfasst und die mit nicht zu überhörender Lautstärke von den Machthabern der Welt die Einhaltung des Versprechens in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen von 1945 fordert:“Wir, die Völker der Vereinten Nationen, sind fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Kriegs zu bewahren!“Der Leserbriefschreiber fragt die Machthaber der Welt: wie lange soll eine leidende Menschheit noch darauf warten? Otfried Schrot
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